St. Pölten: Hauptstadtplaner Steiner will Preis zurückgeben
"Ich bin fassungslos", sagt Norbert Steiner. Der Alpenland-Obmann und Hauptstadtplaner hat sich in den vergangenen Monaten intensiv für die Installierung eines Beirates für Baukultur und Stadtgestaltung in St. Pölten eingesetzt. Doch jetzt gab es wieder einen Rückschlag.
Warten auf Umsetzung
Das Gremium soll sich um die Erhöhung der Qualität der Architektur und der Stadtentwicklung, speziell im Zusammenhang mit der Errichtung von großvolumigen Wohnbauten und Projekten, kümmern. Dieses Vorhaben spielte bereits bei der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2024 eine große Rolle. Doch die politische Umsetzung lässt nun schon seit Monaten auf sich warten.
Dringlichkeitsantrag
Am Montag brachte die ÖVP einen Dringlichkeitsantrag im Zuge der Gemeinderatssitzung ein. Doch die in St. Pölten mit absoluter Mehrheit regierende SPÖ stimmte nicht mit. "Es gab nicht einmal eine Wortmeldung dazu, dabei hätten wir den Beirat längst auf Schiene bringen sollen", sagt ÖVP-Vizebürgermeister Matthias Adl.
Ärger ist groß
Verärgert zeigt sich auch Steiner, der nun mit einer ungewöhnlichen Aktion seinen Unmut kundtun will. "Ich überlege ernsthaft, den Jakob Prandtauer-Preis, den ich im Vorjahr von Bürgermeister Matthias Stadler bekommen habe, zurückzugeben."
Seitens der SPÖ betont man, dass ein Gestaltungsbeirat weiterhin geplant sei. "Es müssen aber noch die Personen ausgewählt werden, die diesem künftig angehören", betont SPÖ-Bezirksgeschäftsführer Harald Ludwig und fügt hinzu: "Die ÖVP hätte einen weiteren Beirat gründen wollen. Den brauchen wir aber nicht."
Der Jakob Prandtauer-Preis für Wissenschaft und Kunst der Stadt St. Pölten ist ein von der Stadt vergebener Ehrenpreis. Der nach dem in St. Pölten wirkenden Barockbaumeister Jakob Prandtauer benannte Preis wurde seit 1968 bisher 41 Mal verliehen.
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