Sprechender Kanaldeckel leistet Schützenhilfe

Ein Abwassergitter ist mit einer Arbeitshandschuh und mehreren Euro-Münzen bedeckt.
Waidhofen/Ybbs – SPÖ kritisiert mit Aktionismus vergangene Gebührenerhöhungen
Wahlplakat für Waidschofen an der Ybbs mit Stadtturm und Wahlsymbol.

„Hallo, hier spricht der Kanal. Zahlen sie endlich ihre Kanalgebühren!“ Nach Schneemännern, neuen Ortstafeln oder verstreuten Geldscheinen lieferte die SPÖ in der Waidhofener Altstadt in ihrem Wahlkampf den nächsten Show-Act. Ein „sprechender Kanaldeckel“ sollte die Passanten auf die hohen Kanalgebühren in der Stadt aufmerksam machen.

Vorgesorgt hatten SPÖ-Vizebürgermeister Martin Reifecker und seine Fraktion schon im Herbst. Als die von WVP-Bürgermeister Wolfgang Mair als jährliche Indexanpassung beschriebene Gebührenanpassung im Gemeinderat zur Abstimmung anstand, war die SPÖ dagegen. Der Kostendeckungsgrad für die Abwasserentsorgung würde mit den eingehobenen Gebühren deutlich überschritten, behaupten SPÖ-Funktionäre. Aus der WVP wurde immer darauf verwiesen, dass man auch Rücklagen für Großinvestitionen in der Kläranlage schaffen müsse.

Die Kanaldeckel-Show werde es sicher noch einmal geben, sagte Reifecker. Bei Passanten habe sie Anklang gefunden. Weniger Beifall gab es seitens des Magistrats für die letzte SPÖ-Aktion, bei der im Stadtteil Zell zwei offiziell anmutende Ortstafeln montiert wurden. Über Nacht sind die Tafeln weggeräumt worden. Laut einem Bericht der NÖN soll gegen die SPÖ Waidhofen Anzeige eingebracht worden sein. Reifecker: „Ich habe bislang weder eine amtliche Nachricht, noch wurde ich von städtischen Beamten angerufen. Wir wollten nur ein Bürgermeister-Zitat über die Eigenständigkeit der Ortsteile widerlegen.“

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