SPÖ und FPÖ schweigen: Bürgermeister von Butscha sprach im Klosterneuburger Gemeinderat

SPÖ und FPÖ schweigen: Bürgermeister von Butscha sprach im Klosterneuburger Gemeinderat
Bei einer Rede im Gemeinderat in Klosterneuburg bedankte sich Anatoliy Fedoruk für die Hilfe aus Österreich. Schweigen herrschte bei SPÖ und FPÖ.

Der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Butscha, Anatoliy Fedoruk, bedankte sich bei Österreich für die Unterstützung der ukrainischen Zivilbevölkerung. Auf Vermittlung des Vereins "Klosterneuburg hilft", der 600 ukrainische Flüchtlinge betreut, war Fedoruk zu Gast bei einer Gemeinderatssitzung in Klosterneuburg.

Starker Wille zum Wiederaufbau

"Die Bewohner Butschas haben einen starken Willen ihre Stadt wiederaufzubauen", erzählte Fedoruk in seiner Rede vor dem Gemeinderat, aber es gebe keine Rückkehr zur Normalität: "Die Menschen in Butscha leben nach dem Motto "Kein Vergeben, kein Vergessen". Es wird lange Zeit dauern, bis Butscha wieder wie früher ist," 90 Prozent der Bevölkerung seien aber zurückgekehrt: "Wir haben es geschafft den Menschen zu versichern, dass Butscha sicher ist."

Russland hatte die in der Nähe Kiews liegende Stadt im Februar 2022 erobert. Russische Soldaten töteten während der Besatzung über 400 Stadtbewohner. "Jeder vierte Tote in der gesamten Region Kiew war aus Butscha", erzählte der Bürgermeister, der darauf hinwies, dass noch nicht alle Toten identifiziert worden seien: "Wir haben Gräber von Unbekannten, deren Grabsteine mit Zahlen nummeriert sind."

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SPÖ und FPÖ "nicht würdigend"

Fedoruk wurde von allen Gemeinderatsfraktionen bis auf SPÖ und FPÖ mit Redebeiträgen begrüßt. "Wir tun nicht genug, um euch zu helfen", meinte Stadtrat Clemens Ableidinger (NEOS). Vizebürgermeister Roland Honeder (ÖVP) sprach hingegen davon, dass ohne die Ukraine "nur noch Viktor Orbans Ungarn zwischen uns und russischen Panzern" stehe. Stadtrat Josef Pitschko (FPÖ), einer von zwei freiheitlichen Vertretern im Gemeinderat, war während der Rede Fedoruks abwesend. "Das ist kein Thema des Gemeinderats", begründete er gegenüber der APA.

Auf sozialen Netzwerken wurden SPÖ und FPÖ für die "nichtwürdigende" Geste kritisiert.

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