Bürgerinitiative bekommt Schützenhilfe aus St. Pölten

Viele SPAR-Lastwagen stehen vor einem Lagerhaus in einer städtischen Umgebung.
In der Diskussion um das Logistikzentrum bekommen die Ebergassinger Hilfe von Betroffenen. Deren Tenor: „Kämpft weiter gegen das Vorhaben!“

Die Fronten in der Debatte um die Errichtung eines Logistikzentrums sind verhärtet. Während Spar die Anlage errichten will, sind zahlreiche Ebergassinger Anrainer (Bezirk Wien-Umgebung) dagegen. Und haben nun Schützenhilfe erhalten.

Geplant ist am Ortsende, an der B 15, ein Logistikzentrum zur Versorgung der Wiener Märkte zu errichten. Doch seitdem erste Pläne 2011 an die Öffentlichkeit sickerten, gibt es Widerstand.
„Es geht um unsere Umwelt und um unsere Lebensqualität“, sagt Bürgerinitiativen-Sprecherin Judith Zeilinger-Eberl. Feinstaub, Lärm und Emissionen sind der Initiative ein Dorn im Auge. Rund 100.000 Lkw-Fahrten jährlich würde das Zentrum „anlocken“. Nicht mitgerechnet: Individual-Verkehr durch die Mitarbeiter.

Dieses Thema zählte bei einer Info-Veranstaltung zu den „heißen Eisen“. Denn im Endeffekt profitiert die Gemeinde steuerlich durch die Arbeiter. Befürchtung: Durch den Einsatz von Leiharbeitern würde der Gehaltsdurchschnitt gering ausfallen – und damit auch die Einnahmen. Im Rathaus rechnet man mit „rund 170.000 Euro jährlich“.

Heiße Phase

„Wir wollen nicht noch mehr Verkehr“, so der Tenor. Schon heute zählt Ebergassing zu den Luft-Sanierungsgebieten. Schützenhilfe erhalten die Ebergassinger aus St. Pölten. Im Stadtteil Spratzern existiert seit den 70er-Jahren das Zentrallager von Spar. „Wir sind hier, damit ihr das Lager verhindern könnt“, sagt Wilhelm Altenriederer. „Wir hören die Lkw rund um die Uhr und sitzen in der Nacht hellwach im Bett“, so der Anrainer. Rechtlich werde man alle Möglichkeiten ausreizen, sagt Zeilinger-Eberl. Juristisch steht dem Projekt aber nur noch ein Ortsbildgutachten im Weg.

Das habe man bei der Bezirkshauptmannschaft eingereicht, heißt es bei Spar. „Um auf die Wünsche der Bevölkerung noch besser einzugehen, wurde es überarbeitet. Die Behörde prüft nun unsere Verbesserungsvorschläge“, sagt Spar-Chef Alois Huber. Zudem seien die beiden Zentren nicht vergleichbar: „St. Pölten wurde in den 70ern errichtet, Ebergassing wird nach den modernsten Maßstäben gebaut werden“, heißt es.

Kommentare