Sorgenfalten bei Hockeyspielern nach Kunsteisbahn-Aus

Eine Jugend-Eishockeymannschaft posiert für ein Gruppenfoto auf dem Eis.
Die Gemeinde schließt den Platz wegen hoher Kosten. Sportler suchen nach neuer Heimstätte.

Nach fast fünf Jahrzehnten schloss die Kunsteisbahn Baden im Februar ihre Pforten. Die Investitionskosten seien zu hoch, die Nachfrage nach dem Kufenspaß in der Kurstadt zu gering. Der Betriebsabgang betrug zuletzt 150.000 Euro jährlich.

Sehr zum Leidwesen der Sportvereine. Beim Badener Eis- und Rollsportclub sowie den Hockeyspielern der „Thermenhaie“ zeigt man sich über das plötzliche Aus bestürzt. „Wir haben von der Schließung aus zweiter Hand erfahren“, sagt Obmann Gerhard Koller. „60 Nachwuchsspieler trainieren hier regelmäßig. Im Winter auf dem Eis und im Sommer auf der Betonbahn. „Warum hat man mit uns nicht gesprochen und rechtzeitig Möglichkeiten zur Neu-Orientierung gegeben“, fragt der Spielervater Bernhard Leidl.

Angesichts der Besucherzahlen fiel die Schließung mit den Stimmen aller Fraktionen aus. „Der Minusrekord an verkauften Karten liegt bei einem einzigen Ticket“, sagt Bürgermeister Kurt Staska. Am stärksten Tag wurden 52 Eintrittskarten an den Mann gebracht. Zudem braucht die in die Jahre gekommene Anlage eine neue Kälteanlage, eine neue Eisbearbeitungsmaschine und neue Rohre. Unterm Strich eine Investition von zumindest einer halben Million Euro.

„Die Gemeinden müssen sparen“, sagt Gottfried Forsthuber ( ÖVP). „Wir suchen nach einer Lösung mit den Vereinen“, sagt er. Vize-Stadtchefin Helga Krismer (Grüne) kann sich „im Kurpark oder am Josefsplatz eine mobile Eisfläche als Attraktion im Advent gut vorstellen“.

Keine Denkverbote

Die Nachnutzung des Eislaufplatzes wird verhandelt: „Es liegen mehrere Vorschläge am Tisch. Vom Wohnbau, Gewerbebetrieben bis zur Kletterhalle ist vieles möglich, es gibt keine Denkverbote“, sagt Forsthuber. Bis dahin soll die Kunsteisbahn als Pendlerparkplatz dienen.

„Wir hoffen, dass es eine Lösung gibt – im Sinne der Hockey-begeisterten Kinder“, sagt Gerhard Koller.

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