Frächter umgehen Fahrverbot

Lkw-Verkehr B2 Waldviertel
Ausländische Lkw-Fahrer nützen Tricks, um auf der B 2 durch die Region fahren zu können.

Leidgeprüfte Anrainer entlang der B 2 ab Gmünd können neuerdings ein Lied davon singen. Trotz Fahrverbots für den Transitverkehr nimmt die Zahl der tonnenschweren Brummis auf der Waldviertler Hauptverkehrsachse wieder deutlich zu. Mithilfe von Tricks versuchen viele Ost-Frächter das Durchfahrtsverbot zu umgehen, um sich die Maut auf der Nordautobahn im Weinviertel und in der Slowakei zu ersparen. Obwohl die Polizei oft kontrolliert, gibt es in vielen Fällen nichts zu beanstanden.

Seit Wochen wird der Schwerverkehr auf der Horner Bundesstraße wieder spürbar mehr, berichten Anrainer. Und das, obwohl seit zwei Jahren ein Fahrverbot für den Durchzugsverkehr gilt. Weil viele Ost-Frächter Kosten sparen wollen, rollen sie über die mautfreien Bundesstraßen in NÖ. „Viele Fahrer umgehen das Fahrverbot. Die Polizei ist machtlos“, weiß Karl Elsigan, Bürgermeister von Schwarzenau. Er bestätigt, dass die Zahl der Lkw wieder zunimmt. Vor dem Transitverbot wurden täglich bis zu 850 Lkw gezählt. Zuletzt waren wieder zwischen 520 und 570 Brummis pro Tag auf der B 2 unterwegs, berichtet Elsigan. Tendenz steigend.

„Schon längst wäre eine Hauptverkehrsachse ohne Ortsdurchfahrt wichtig, um auch die Sicherheit unserer Schulkinder im Ort zu erhöhen“, sagt Karl Elsigan. Auch Franz Gressl, Bürgermeister in Göpfritz an der Wild, Bezirk Zwettl, ist seiner Meinung. „Man sieht viele ausländische Kennzeichen“, ergänzt Gressl. Gleichzeitig sei die B 5 Richtung Waidhofen an der Thaya stark betroffen.

Die Polizisten sind trotz regelmäßiger Kontrollen oft chancenlos. „Die Frächter sind raffiniert. Sobald er eine Lieferung im Waldviertel einplant, zählt er nicht mehr zum Durchzugsverkehr und ist vom Fahrverbot ausgenommen“, sagt ein Beamter.

Prüfung

„Von den neuerlichen Problemen höre ich zum ersten Mal“, sagt Friedrich Zibuschka, NÖs höchster Verkehrsplaner, im KURIER-Gespräch. Er hat eine Vermutung, warum der Lkw-Verkehr wieder zunimmt. „Auf tschechischen Autobahnen gibt es derzeit zahlreiche Baustellen. Vielleicht weichen deshalb viele Fahrer auf unsere Bundesstraßen aus“, sagt Zibuschka. Er verspricht, die Sachlage gemeinsam mit den Polizeibeamten zu prüfen.

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