Schulterschluss für Tempo 80
Seit Jahren kämpfen die Wiener Neudorfer für die Tempobremse auf der Südautobahn (A 2) als Maßnahme gegen Lärm und Schadstoffe. Ist Wiener Neudorf doch "schmutzigste Gemeinde Niederösterreichs". Im vergangenen Jahr registrierte eine Feinstaub-Messstelle neben der A 2 an 63 Tagen eine Überschreitung des Tagesmittelwertes.
Die Lösung sieht man in einer Reduktion des Tempolimits auf 8,6 Kilometern von der Wiener Stadtgrenze bis Guntramsdorf. Studien bestätigen die Forderung: So sollen 80 km/h für Pkw und 60 km/h für Lkw im Vergleich zu den üblichen 130/80 ein Minus beim Lärm von fünf Dezibel und einen Rückgang beim Kohlenmonoxid von 81 Prozent bringen. Der Forderung aller Wiener Neudorfer Gemeinderatsfraktionen wurde nun mit einer Unterschriftenaktion Nachdruck verliehen. Mehr als 1500 Bürger unterschrieben am Gemeindeamt dafür. "Ein eindeutiges Ergebnis", sagt Bürgermeister Christian Wöhrleitner. Die derart untermauerte Forderung wird in Bälde beim Verkehrsministerium und beim Land NÖ deponiert. Und Wöhrleitner sucht sich Verbündete: "Ich werde Bürgermeister Hannes Fazekas in Schwechat ansprechen. Wir sollten gemeinsam auftreten und uns gemeinsam für Tempo auf den Autobahnen stark machen."
Unterstützung
Denn was den Wiener Neudorfern die Süd-, ist den Schwechatern die Ostautobahn. Auch dort wird vehement Tempo 80 gefordert. Unfälle, Lärm und Feinstaub machen der Stadt zu schaffen. "Ich begrüße einen Schulterschluss mit Wiener Neudorf", sagt Bürgermeister Hannes Fazekas. In den nächsten Wochen sollen Gespräche mit den "Leidensgenossen" die Marschroute bestimmen. Schwechat stieß mit der Forderung bisher immer auf taube Ohren bei den zuständigen Behörden. Jetzt hoffen die Schwechater auf frischen Wind in der Debatte. "Schließlich geht es um die Sicherheit und die Lebensqualität unserer Bürger", heißt es.
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