Schul-Direktor soll nur ÖVP-Spitzenkandidat zu Vortrag geladen haben

Lukas Mandl wurde zu einem Vortrag in die HAK Mistelbach geladen
Lukas Mandl, Spitzenkandidat der ÖVP-Niederösterreich für die EU-Wahl, wurde in die HAK Mistelbach geladen. Opposition schäumt

Der geplante Vortrag eines ÖVP-Politikers in der HAK Mistelbach sorgt derzeit bei den niederösterreichischen Parteien für Aufregung. Wie das Wochenmagazin Profil berichtet, organisierte der HAK-Direktor, auch Ortsvorsteher der ÖVP Gaweinstal, in seiner Schule für nächste Woche einen Vortrag mit Lukas Mandl, Spitzenkandidat der ÖVP Niederösterreich für die EU-Wahl.

Bei der SPÖ kann man das nicht glauben: „Wie man auf die Idee kommt, nicht einmal drei Wochen vor der EU-Wahl einen Parteifreund zu einem Vortrag zu laden und die Schüler mit einseitiger Parteiagitation zwangsbeglücken, verschließt sich meiner Vorstellungskraft. Vielleicht ist das das einsame Miteinander, das uns die Volkspartei immer vorgaukelt?“, sagt Wolfgang Kocevar, Landesgeschäftsführer der SPÖ NÖ.

FPÖ gegen ÖVP

Auch die FPÖ kritisiert dieses Vorgehen: „Der ÖVP NÖ sind wie in jedem Wahlkampf alle Mittel recht. Diesmal versuchen die Schwarzen, sich die Schulen unter den Nagel zu reißen und Bildungseinrichtungen für politische Solo-Auftritte zu missbrauchen“, kritisiert Vesna Schuster, FPÖ-Spitzenkandidatin zur EU-Wahl.

Verärgert sind auch die Neos: „Die Optik ist mehr als schief. Es kann doch nicht sein, dass in allen Bundesländern Schuldiskussionen reibungslos funktionieren – nur in Niederösterreich will die absolut regierende ÖVP alles unter Kontrolle bringen“, sagt Neos-Landessprecherin Indra Collini.

Am Samstag meldete sich Kandidat Lukas Mandl per Twitter zur Kritik: Auch ihm seien Schuldiskussionen mit Vertretern aller Parteien lieber. Er habe den Direktor erreicht und es würden nun auch andere Parteienvertreter zur Diskussion geladen.

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