Schottergruben-Wildwuchs in der Donauau

8000 Hektar üppiger, naturbelassener Wald. Der Auwald am nördlichen Donauufer zwischen Tulln und Langenzersdorf ist strengstens geschützt. So steht es zumindest auf dem Papier.
Die Realität sieht wegen der Schottergruben oft anders aus. Die Schottergewinnungsflächen wachsen jährlich und damit wühlen sich immer mehr Bagger durch die Au. Der Stockerauer Grün-Stadtrat Andreas Straka beobachtet den Wildwuchs schon seit langem, erhebt warnend wegen des "Flächen-Ausverkaufs" den Zeigefinger und ergreift immer wieder Rechtsmittel gegen die behördlich genehmigten Baggerungen im Natura-2000-Gebiet. Zuletzt wegen der massiven Vergrößerung einer Schottergrube in Oberzögersdorf bei Stockerau. 2013 gab er deshalb eine gesalzene Stellungnahme bei der Naturschutzbehörde der BH Korneuburg ab. Vor kurzem wollte sich der Grün-Politiker nach dem Verfahrensstand erkundigen und erfuhr, dass der Akt "verschwunden" sei. Straka: "Bis jetzt er nicht aufgetaucht."
Hintertürl
Kritisiert wird von dem Grün-Stadtrat vor allem die Art und Weise der Schottergruben-Erweiterungen. Die passieren laut Straka stets unter dem Deckmantel der Renaturierung. "Die kleinen Gruben werden alle saniert, sprich vergrößert, weil man sagt, dass sich das Grundwasser sonst nicht reinigen kann", sagt Straka. Ein riesiges Gebiet bei de Autobahnabfahrt Stockerau Ost soll ebenfalls einer Schottergrube weichen. Zehn Hektar soll das Loch groß werden. "Das Problem ist die Behörde, die das im Natura 2000-Gebiet ermöglicht", sagt Straka.
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