Schlumberger sorgt für Aufregung
Seit 1842 produziert die Firma Schlumberger Sekt und Schaumweine und ist seit jeher eng mit Bad Vöslau verbunden. Robert Schlumberger begründete am sogenannten „Goldeck“ sein Imperium. Heute, 169 Jahre später, steht das Goldeck erneut im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.
Als Grund dafür gelten Absichten, die Produktion aus Wien Heiligenstadt zu einem Großteil nach Bad Vöslau zu verlagern. „Wir sind eng mit der Stadt verbunden. Unser Stammhaus und die Weingärten befinden sich bereits hier, ein Ausbau ist naheliegend“, sagt Schlumberger-Sprecher Benedikt Zacherl.
Wenig begeistert von den Überlegungen zeigen sich die Anrainer. Zwar sind sie den bisherigen Betrieb schon gewöhnt, fürchten aber eine Mehrbelastung an Lärm, Verkehr und Abgasen. „Wir halten wenig davon, einen Industriebetrieb mitten in ein Wohngebiet zu platzieren“, schildert Peter Stöger. „Es ist in Zeiten wie diesen anachronistisch, Lkw-Verkehr durch schmale Gassen zu forcieren.“
Team
Nun werden Flugzettel verteilt und Unterschriften gesammelt. „Die Resonanz ist gewaltig“, sagt Stöger. 15 Personen gehören mittlerweile zum aktiven Team, darunter Mario Schmid: „Erst vor kurzem ist ein Betriebsgebiet direkt neben der A 2 erschlossen worden, dort würden Verkehr und neue Hallen niemanden stören.“
Im Dialog mit Gemeinde und Schlumberger will man eine gütliche Lösung finden.
Auf diese setzt auch Bürgermeister Christoph Prinz. „Die Pläne sind noch nicht konkret“, sagt der Stadtchef. Im Gemeinderat sind zwar erste Skizzen präsentiert worden, mehr weiß man aber noch nicht. „Mitte August folgen weitere Gespräche mit Firmenvertretern. Natürlich werden wir uns gerade das Verkehrsthema genau ansehen. Eines ist aber heute schon sicher: Die Anrainer brauchen sich keine Sorgen zu machen.“
„Wir befinden uns in einem Anfangsstadium“, sagt auch Benedikt Zacherl. „Uns ist besonders wichtig, dass wir im Einklang mit den Bürgern und der Gemeinde agieren. Sonst bauen wir nicht.“
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