Schlägertyp mit großem Wodkadurst

Schlägertyp mit großem Wodkadurst
Prozess – Junger Asylwerber drehte im Rausch durch. Vertagt.

14 strafbare Handlungen in einem Monat: Von schwerem Raub über Körperverletzung bis zur Sachbeschädigung. Die Liste an Anklagepunkten gegen den erst 17-jährigen afghanischen Asylwerber Mohammad R. liest sich wie ein „Best of“ des österreichischen Strafrechts. Am Donnerstag befasste sich ein Schöffensenat am Landesgericht Wiener Neustadt mit dem Jugendlichen.

Der junge Mann kam letzten Herbst ins Flüchtlingslager Traiskirchen („wann genau, kann ich nicht sagen“). Lange hielt er es dort nicht aus, die Leitung setzte ihn wegen zahlreicher Vergehen auf die Straße. In Bad Vöslau fand er in der Flüchtlingsunterkunft „zum Gelinderen Mittel“ Unterschlupf. Doch auch dort gab es Probleme, erzählt ein Zeuge vor Gericht. Ihn soll Mohammad R. stark alkoholisiert (2,08 Promille) mit einem Messer bedroht und das Handy geraubt haben. „Ich wollte nur Freunde anrufen“, sagte der Angeklagte hingegen.

Oft hat es vor allem einen „Freund“ für ihn gegeben. Alkohol. Viel Alkohol. „Ich habe auf der Straße gelebt und etwas zum Wärmen gebraucht“, sagt der Afghane. „Ich habe viele Probleme und dann trinke ich Wodka.“ Eine große Flasche in einer halben Stunde sei keine Seltenheit gewesen, gibt der Beschuldigte an. Weswegen ihn zu zahlreichen Anklagepunkten massive Erinnerungslücken plagen. Am Wiener Westbahnhof bedrohte er einen Security-Mitarbeiter mit einem Messer und verpasste einem Polizisten bei der Verhaftung fast einen saftigen Schwinger. Erst mit WEGA-Unterstützung gelang es, den Tobenden zu überwältigen.

Der Prozess wurde vertagt, zwei Zeugen waren nicht erschienen.

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