Rutschhang bedroht Hochquell-Leitung

Eine Steinbogenbrücke überspannt eine Straße in ländlicher Umgebung.
Scheibbs: Risse im Leitungsstollen bewegen die Gemeinde Wien zum Bau eines neuen Stollens.

Zarte Risse im Stollen der zweiten Wiener Hochquellwasserleitung und eine leichte Hangrutschung lassen bei der Gemeinde Wien die Alarmglocken schrillen. Wenngleich keine Hysterie um das viel gepriesene Wiener Wasser angesagt ist, bereitet die Magistratsabteilung 31 den Bau eines Millionen schweren neuen Wassertunnels bei Scheibbs vor.

Die meisterhaft angelegte Leitung, die vom steirischen Hochschwab quer durch NÖ nach Wien führt, ist im Ötscherland geologischen Widrigkeiten ausgesetzt. Im Raum Scheibbs bereitet den Wiener Wasserwerken die rutschige Flyschzone immer wieder Schwierigkeiten.

Diesmal ist es der 25 Meter tief im Berg verlaufende „Lehenstollen“ bei Neubruck, den die Techniker mit sensiblen Messeinrichtungen beobachten. Im Hang seien Instabilitäten festgestellt worden, bestätigt Andreas Tomenendal von der MA 31. „Gefahr in Verzug besteht nicht. Wir werden aber noch tiefer im Berg einen sicheren neuen Stollen errichten.“

Rund 1,1 km lang soll der neue Stollen mit einem Durchmesser von 2,4 Meter in bergmännischer Baumethode durch den Berg getrieben werden und bei Neubruck an das bestehende Aquadukt andocken, beschreibt Tomenendal das Vorhaben. Ob der Tunnel gebohrt oder herausgesprengt wird , sei noch nicht entschieden, die Kosten deshalb noch offen. Der Baubeginn wurde mit Beginn 2014 festgelegt. Miteingebunden in die Planungen und laufenden Messungen über die Hangrutschung sind auch die Bezirksbehörde und Stadtgemeinde Scheibbs. „Wir werden gut informiert, werden aber Geologen des Landes beiziehen“, sagt Bürgermeisterin Christine Dünwald.

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