Er ist nicht nur das Wahrzeichen der Landeshauptstadt, der Dom bildet auch das Herz des Glaubens in der Diözese St. Pölten. Doch die Kathedrale, deren Ursprünge bis auf das Jahr 790 zurückgehen, hat Risse bekommen.
Im vergangenen Jahr nahmen Experten das Gebäude genau unter die Lupe, sogar eine Drohne kam dabei zum Einsatz. Rasch stand fest, dass Handlungsbedarf besteht. „In bodennahen Zonen wurden Wasserschäden entdeckt, durch den Rauch von Kerzen dürften zudem die prächtigen Fresken in Mitleidenschaft gezogen worden sein“, berichtet Felix Renner von der Abteilung Museum und Denkmalpflege.
Laut Christoph Bazil, Präsident des Bundesdenkmalamtes, wurde die letzte umfassende Restaurierung vor 40 Jahren vorgenommen.
Nun soll ein Restaurierungsprojekt das Gotteshaus in neuem Glanz erstrahlen lassen. Vorgesehen dafür sind acht Jahresetappen bis zum Jahr 2031. „Von den Gesamtkosten von acht Millionen Euro sollen sechs Millionen für die Denkmalpflege aufgewendet werden“, kündigte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) an und nannte dabei insbesondere die Sanierung der Fassaden, die Neueindeckung des Kirchenschiffes und der Apsis, die Sanierung des Kreuzganges sowie die Restaurierung der Innenraumschale und Kirchenausstattung. Auch Elektroinstallationen, Beleuchtung und Medientechnik sollen auf den Stand der Zeit gebracht werden.
Von der Gesamtsumme von acht Millionen Euro übernehmen das Land Niederösterreich und das Bundesdenkmalamt jeweils 20 Prozent, zehn Prozent kommen von der Stadt St. Pölten. Der Rest entfällt auf die Diözese und die Dompfarre bzw. soll durch Spenden – u.a. über eine Onlineplattform – lukriert werden.
Bischof Alois Schwarz erinnerte daran, dass die ehemalige Klosterkirche des Augustiner Chorherrenstiftes mit Gründung der Diözese St. Pölten 1785 zur Domkirche wurde: „Das Gebäude mitten im Herzen der Stadt ist nicht nur ein kirchliches, sondern weit über die Grenzen der Stadt hinaus auch ein kulturelles Zentrum“.
Wie wichtig der Domplatz für die Stadt ist, betonte auch Alfred Kellner, Leiter der Abteilung Kultur und Bildung beim Magistrat St. Pölten. So finden auf dem Areal derzeit auch Veranstaltungen für das Festival „Tangente“ statt.
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