Thomas und sein Bruder Andreas Hubmann haben sich in Gerersdorf bei St. Pölten ganz der regenerativen Landwirtschaft verschrieben. Hierzulande noch sehr selten, findet dieser Ansatz in den USA, Großbritannien und mittlerweile auch in Deutschland immer mehr Anhänger.
Doch das Projekt, das die Hubmanns im Jahr 2020 gestartet haben, ist in Gefahr. Der Grund: Der Behörde ist ausgerechnet die mobile Freilandhaltung von Hunderten Schweine ein Dorn im Auge.
Sorgten in den vergangenen Monaten einige wenige Schweinemastbetriebe in Niederösterreich ob den Zuständen in den Ställen für Horror-Meldungen, müssen sich die Tiere der Hubmanns nicht auf harten Betonböden ohne Stroheinstreu bewegen. Laut grunzend und mitten auf dem Feld sind sie zu finden, als Unterstände dienen Zelte. Der Mist, der hier produziert wird ist wichtig, weil er kompostiert und schließlich auf die Felder verstreut wird.
Ein Amtssachverständiger für Landwirtschaft geht allerdings davon aus, dass dadurch Stickstoff ins Grundwasser gelangen und er deshalb „mehr als bloß geringfügige Einwirkungen nicht ausschließen könne“.
Deshalb, erzählt Thomas Hubmann, habe die Bezirkshauptmannschaft St. Pölten beschlossen, dass diese Art der Schweinehaltung beendet werden müsse.
Gutachten
Das Brüderpaar konterte mit einem Privatgutachten. „Dieses kommt zu dem Schluss, dass keine nennenswerten Stickstoffeintragung zu erwarten sind und alle gesetzmäßigen Bestimmungen eingehalten werden“, betont Andreas Hubmann.
Gehör finden die beiden trotzdem keines. Weder bei der zuständigen Behörde, noch seitens der Politik. „Wir haben einige Verantwortungsträger angeschrieben, manche haben nicht einmal geantwortet.“
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Die Neos wollen sich nun für die Landwirte einsetzen. „Angesichts erneut aufgetauchter, unfassbarer Bilder aus der AMA-Schweinehaltung ist es verantwortungslos, umwelt- und tierfreundliche Alternativen durch eine überbordende Bürokratie zu behindern. Politik, Behörden und Interessensvertreter sind gleichermaßen gefordert, innovativen Landwirten keine Prügel vor die Füße zu werfen“, sagt Tierwohlsprecher Helmut Hofer-Gruber.
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