Professorentitel für St. Pöltner Freidenker am Klavier

Professorentitel für St. Pöltner Freidenker am Klavier
Pianist Karl Eichinger darf nun auch abseits des Klassenzimmers den Berufstitel Professor tragen. Was ihm diese Auszeichnung und die Musik selbst bedeuten.

Mit „Herr Professor“ angesprochen zu werden ist Karl Eichinger als AHS-Lehrer am BRG/BORG St. Pölten gewohnt.

Seit Kurzem darf der 58-Jährigen diesen Berufstitel auch hochoffiziell tragen. Eine Anerkennung, die vom Bundespräsidenten nur an Personen vergeben wird, die sich per Definition „in langjähriger Ausübung ihres Berufes Verdienste um die Republik Österreich erworben haben“.

"Große Anerkennung"

Und das hat der gebürtige Waldviertler als Musiker, Pianist, Ensembleleiter der Wiener Instrumentalsolisten und Kulturmanager allemal. „Es ist für mich eine große Anerkennung der öffentlichen Hand. Ohne ihre Unterstützung, wie in meinem Fall durch das Land NÖ oder die Stadt Wien, wäre Kulturarbeit nicht möglich“, betont Eichinger.

„Das Klavier hatte immer eine faszinierende Ausstrahlung für mich“, erzählt Eichinger von seinen musikalischen Anfängen.

Flucht vor dem Mainstream

Zwar fand der Neo-Professor seine Liebe zur Musik erst relativ spät im Alter von zwölf Jahren. Dafür besteht sie aber bis heute.

„Ein künstlerisches Leben kann sehr erfüllend und beglückend sein. Vor allem für Nicht-Angepasste, denn das Zeitkritische droht heute im Mainstream zu versinken“, verbindet der Pianist Musik mit Freidenken und Individualität.

Der Einstieg ins Berufsleben als klassischer Künstler sei aber heute immer schwieriger, denn „das Level und der Anspruch 
an Perfektionismus sind sehr hoch“, so Eichinger. „Neben Talent braucht es auch viel Bemühen, Ausdauer, Fleiß und Konzentration, um seine Ziele zu erreichen“, erklärt der Professor.  

"Nie nur Selbstzweck"

Um seine Schüler auf den Weg zu bringen, versuche Eichinger sie vor allem „auf die Bühne zu bringen“. 

Vor Publikum zu spielen ist dem Pianisten nämlich seit jeher ein Anliegen: „Musik war für mich nie nur Selbstzweck, sondern auch ein Weg, anderen Freude zu bereiten.“   

Zu hören ist Eichinger als Solist etwa am 21. Juni im Wiener Musikverein, wo er anlässlich des 125. Geburtstags des Komponisten George Gershwin dessen Concerto in F spielen wird. Auch Auftritte in NÖ sind geplant. Alle Termine: www.karl-eichinger.at

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