Römisches Dorf im Schatten des AKW

Römisches Dorf im Schatten des AKW
Zwentendorf - Archäologen gelang Nachweis ohne Grabungen

Die eine "Ruine" ist weithin sichtbar - das nie in Betrieb gegangene Atomkraftwerk Zwentendorf. Gleich daneben liegen ebenfalls Ruinen; allerdings unter dem Erdreich eines Ackers versteckt und somit für Laien nicht erkennbar: Hier lag eine römische Siedlung im Ausmaß von mehr als sieben Hektar - das entspricht etwa sieben Fußballfeldern.

Dass es am Donau-Limes im Bereich der heutigen gemeinde Zwentendorf ein Militär-Lager gab, ist schon seit den 1960er-Jahren bekannt. In den vergangenen Jahren ist es Experten des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI) gelungen, eine zivile Siedlung und Gräberfelder rund um das Lager nachzuweisen.

Dies alles geschah ohne Grabungsarbeiten. Die Forscher stützen sich auf Tausende Oberflächen-Funde sowie auf die mit Hilfe von Luftbildern und eines Bodenradars gewonnenen Erkenntnisse. Demnach erreichte das Lagerdorf (auf lateinisch "Vicus", Anm.) im zweiten Jahrhundert nach der Zeitwende seine größte Ausdehnung. In der Spätantike (4. Jahrhundert) wurde nur noch in unmittelbarer Nähe der Kaserne gesiedelt.

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