Römer betrieben Basis im Marchfeld

Römer betrieben Basis im Marchfeld
Es muss nicht immer nur Carnuntum sein.Archäologen entdeckten bei Engelhartstetten ein römisches Militärlager für 11.000 Soldaten.

Es beginnt ähnlich wie bei Asterix und Obelix. Wir schreiben das Jahr 166 nach Christus. Nach Jahrzehnten des Friedens wird das römische Reich im Norden bedroht.

Römer betrieben Basis im Marchfeld

Germanen bereiten entlang der Bernsteinstraße eine Invasion des an ersten Zerfallserscheinungen leidenden Römischen Reiches vor. Als Reaktion darauf zieht Rom starke Truppenverbände in Carnuntum zusammen und errichtet nördlich der Donau bei Engelhartstetten ein rund 47 Hektar großes Militärlager, was einer Fläche von etwa 70 Fußballfeldern entspricht. Es bietet 11.000 Soldaten Platz, die nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" den Germanen ordentlich zusetzen.

Römer betrieben Basis im Marchfeld

Das alles fand jetzt ein internationales Forscherteam rund um Stefan Groh, dem Leiter des Fachbereiches "Zentraleuropäische Archäologie" am Österreichischen Ärchäologischen Institut, heraus.

Schon vor über 1800 Jahren war das Marchfeld ein militärisches Aufmarschgebiet von höchster strategischer Bedeutung.

Groh und sein Team sind jetzt dabei, die wichtigste römische Militärbasis nördlich von Carnuntum zu untersuchen. Das Projekt wird vom Land Niederösterreich gefördert. Mit modernsten Methoden wird im Marchfeld Geschichte geschrieben. Anhand von Grabungen und geophysikalischen Messungen sind Details des Lagers von Engelhartstetten erkennbar: Es ist mit einem 2700 Meter langen, drei Meter breiten und über ein Meter tiefen Graben befestigt und besitzt mehrere Tore. Alleine für die Anlage dieser Gräben mussten die römischen Soldaten mehr als 4000 Kubikmeter Erde bewegen.

Die Soldaten setzten von Carnuntum aus über die Donau und sammelten sich im Lager Engelhartstetten. Die Auswertung von digitalen Airborne-Laserscandaten (dienen der Erstellung von digitalen Geländemodellen, Anm.) des Landes NÖ ergab diese sensationellen Ergebnisse: Das riesige Lager muss in der Römerzeit auf einer Insel in den Donauauen gelegen haben.

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