Neue Rebsorten gegen Pilze im Weingut Stift Klosterneuburg

Von Paula Leschnig
Den ersten Wiener Gemischten Satz Österreichs aus einer rein pilzresistenten Rebsorte will künftig das Weingut Stift Klosterneuburg anbieten. Der älteste Weinbauer Österreichs will damit eine Vorreiterrolle einnehmen.
Verwirklicht wird die Idee in Zusammenarbeit mit der Weinbauschule Klosterneuburg. Dort werden pilzwiderstandsfähige Sorten, auch PIWI genannt, erforscht. „Bei einem speziellen Züchtungsverfahren werden verschiedene Rebsorten gekreuzt und es entstehen neue. Von denen wird dann die widerstandsfähigste gegen Pilze weitervermehrt“, erklärt Peter Frei, Geschäftsführer des Weinguts Stift Klosterneuburg.
Durch die neue Rebsorte wird sich auch der Geschmack des Weins verändern. „Man kann ja auch keinen Grünen Veltliner mit einem Sauvignon vergleichen“, sagt Frei. Der Grundstein für den Geschmack werde im Weinkeller gelegt.
Durch bestimmte Lagerung soll der „neue“ Wiener Gemischte Satz ähnlich wie der „alte“ schmecken. Gebietstypische Eigenschaften wie Geruch und Farbe wird der Satz also nicht verlieren.
Die neue Zukunft
Die Weinstöcke des Stifts werden derzeit zwar biologisch vor Insekten und Unkraut geschützt, Pilzbefall wird aber immer mehr zur Herausforderung, meint Frei. Dabei spielt auch der Klimawandel eine Rolle. „Durch die höheren Temperaturen geraten die Pflanzen immer mehr unter Stress und werden anfälliger für Pilze.“
Die Folge seien Ertragseinbußen der Winzerinnen und Winzer. Frei sieht in den neuen PIWI-Sorten die Zukunft des Weinbaus. Früher oder später werden alle Weingüter darauf setzen, ist er überzeugt. Bereits jetzt verbreiten sich immer mehr neue Sorten am Markt.
Freis Projekt startet ab April, dann baut das Weingut Stift Klosterneuburg die neuen Sorten Donauriesling, Donauveltliner und Souvignier gris an. Das dafür vorgesehene Weinbaugebiet am Nussberg umfasst etwa einen Hektar.
Bis die Trauben wachsen, geerntet und weiterverarbeitet werden können, brauche es allerdings noch mindestens drei Jahre, so Frei. Auf eine Kostprobe der neuen Rebsorten muss man also noch etwas warten.
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