Kranker Pensionist erschlich sich Spenden

Krebskrank ist der Pensionist aus dem Bezirk Mistelbach tatsächlich. Todkrank, wie Richter Manfred Hohenecker im Landesgericht Korneuburg betont. Seine Hoffnung setzte der Mann zuletzt in das angebliche Wundermittel Ukrain – dessen Erfinder Wassil Nowicky wartet übrigens auch auf seinen Prozess. Das Mittel ist teuer und wirkungslos. Das fand auch der Patient heraus und setzte es ab. Doch in lokalen Zeitungsartikeln erklärte er, er könne sich teure Behandlungen nicht leisten und erschlich sich so Tausende Euro an Spenden. Sogar eine Benefizveranstaltung wurde für ihn organisiert.
„Sie haben sich als mittellos dargestellt, obwohl Sie das gar nicht waren“, wirft ihm der Richter vor. „Das gehört sich nicht, die Leute so zu täuschen.“ „Mit dem Geld aus dem Hausverkauf haben wir Schulden getilgt“, erklärt die aufgebrachte Ehefrau des Pensionisten. Auch sie ist angeklagt. Schuldig fühlt sie sich aber nicht.
Da einige Spender nicht mehr ausgeforscht werden können, sind Rückzahlungen aussichtslos. Deshalb präsentiert Hohenecker eine andere Idee: „Sie spenden 5000 Euro an die St. Anna Kinderkrebshilfe und wir reden nicht mehr darüber.“ Das Ehepaar stimmte zu.
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