Feuerwehrmann als Brandstifter vor Gericht: Drei Jahre Haft

Feuerwehrmann als Brandstifter vor Gericht: Drei Jahre Haft
Der Vize-Kommandant einer Feuerwehr im Bezirk Mistelbach soll drei Brände gelegt haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Drei Jahre Freiheitsstrafe, eines davon unbedingt - so lautet das Urteil für den 24-jährigen Feuerwehrmann aus dem Bezirk Mistelbach, der unter anderem drei Brände gelegt haben soll. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der 24-jährige Angeklagte zeigte sich vor Gericht zumindest teilweise geständig. Die Brände in Wetzelsdorf und Ketzelsdorf gibt der Feuerwehrmann zu. Einzig der Brand in Walterskirchen soll nicht auf sein Konto gehen.

Mehr Bedeutung für Feuerwehr

Als Grund für die Brände gab der Angeklagte an, dass er die Wertigkeit der Feuerwehr erhöhen wollte. Dass „seiner“ Feuerwehr drohte, dass ein veraltetes Feuerwehrauto nicht ausgetauscht wird und auch der heimische Löschteich zugeschüttet werden sollte, war für den 24-Jährigen nicht akzeptabel.

Neben den drei Bränden war dem Angeklagten unter anderem auch zur Last gelegt worden, zwei Mal fälschlich einen Notruf abgesetzt zu haben. Eine der beiden Falschalarmierungen gab der 24-Jährige zu. Ebenso gestand er, für den Brand eines Strohballens im Sommer 2018 verantwortlich zu sein.

Gutachter: "Er weiß, dass Feuer gefährlich ist"

Ein gerichtlicher Gutachter, der den jungen Mann untersuchte, stellte fest, dass er zurechnungsfähig sei. Die „Faszination für das Feuer ist bei ihm nicht gegeben. Er weiß, dass Feuer gefährlich ist.“

Während die Staatsanwältin dafür plädierte, auch den Brand in Walterskirchen, sowie die zweite Falschalarmierung zu berücksichtigen, sprach sich der Verteidiger Markus Handlos dafür aus, seinen Mandanten in diesen beiden Fällen freizusprechen. Schlussendlich folgte Richterin Anna Wiesflecker dem Plädoyer des Verteidigers. Die Staatsanwältin gab zunächst keine Erklärung ab.

Beginn zu Halloween

Das Treiben des mutmaßlichen Brandstifters soll in der Halloween-Nacht - am 31. Oktober des Vorjahres - begonnen haben. Da soll der Verdächtige eine Scheune in Wetzelsdorf (Bezirk Mistelbach) in Brand gesteckt haben. Das Gebäude fiel zur Gänze den Flammen zum Opfer. Rund 100 Feuerwehrmänner der umliegenden Posten mussten ausrücken, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Verletzt wurde niemand.

Feuerwehrmann als Brandstifter vor Gericht: Drei Jahre Haft

Der Brand in Ketzelsdorf war in der Silvester-Nacht.

Zwei Monate Später, am 31. Dezember, brannte es erneut. Dieses Mal in Ketzelsdorf ebenfalls im Bezirk Mistelbach. Das Feuer brach in einm Wirtschaftshaus eines landwirtschaftlichen Betriebes aus. Die Eigentümer bemerkten nichts von diesem Brand und wurden erst durch die angerückte Feuerwehr aus dem Schlaf gerissen. Auch dieses Mal wurde niemand verletzt.

Gerüchte um Feuerteufel

Bereits zu diesem Zeitpunkt machte das Gerücht die Runde, ein Brandstifter vergreife sich an landwirtschaftlichen Gebäuden in der Gemeinde Poysdorf (beide Brandorte liegen in dieser Gemeinde). Nach dem dritten Brand Ende Jänner in Walterskirchen festigten sich diese Gerüchte.

Der ehemalige Feuerwehrmann soll eine Scheune in Brand gesetzt haben. Die Flammen griffen danach auch auf ein Wohnhaus über, welches allerdings seit einigen Jahren unbewohnt war.

Nach Ermittlungen in der Gemeinde, forschte die Polizei eben jenen stellvertretenden Kommandanten einer örtlichen Feuerwehr aus. Er soll sogar den Notruf für die jeweiligen Einsätze abgesetzt haben. Insgesamt entstand bei den drei Bränden ein Schaden von rund 270.000 Euro. Verletzt wurde niemand

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