Profi-Ganoven hatten Beutebunker in der Stadt

Ein Karton voller beschlagnahmter Gegenstände steht in einem Polizeiwagen.
Die Polizei zerschlug eine rumänische Bande, die Beute verkauften sie in ihre Heimat.

St. Pölten – „Super, dass die Polizei die Gfraster erwischt hat – gratuliere.“ Ballettchef Michael Fichtenbaum jubelt über die Zerschlagung jener Einbrecherbande, die 2009 und 2010 in drei Angriffen unter anderem sämtliche Computer und Datenträger der Ballettschule St. Pölten gestohlen hatte. Die PC mit teils unersetzlichen Dokumentationen sind freilich längst über alle Berge. Die von einem arbeitslosen St. Pöltener gelotsten rumänischen Ganoven haben Einbruchsgut im Wert von 150.000 Euro aus 22 Coups in Firmen und Lokale (Sachschaden 60.000 Euro) in ihrer Heimat verkauft.

Franz B., 52, ihr Tatort-Kundschafter und Chauffeur hatte der Einbrecherbande seine Wohnung als „Bunker“ zur Verfügung gestellt. „Dort stapelten die Verbrecher die Beute, bis sich eine passende Gelegenheit bot, sie nach Rumänien zu karren“ berichtet ein Stadtpolizei-Ermittler. „Das waren Vollprofis, die haben Transporte nur untertags zu verkehrsstarken Zeiten gemacht, um das Risiko von Kontrollen klein zu halten.“

Auf die Spur der Bande war die Kripo durch einen DNA-Treffer in einer geplünderten St. Pöltener Fahrzeugfirma gekommen. Der zur Gen-Spur passende Rumäne saß bereits in OÖ ein und „plauderte“. 14 Rumänen waren in wechselnder Besetzung an der Einbruchsserie zwischen September 2008 und Mai beteiligt.

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