Premiere in Niederösterreich: Drei Gemeinden, ein Bauhof

Ein Lagerregal voller blauer Straßenschilder, darunter „Päbelgasse“ und ein Fußgängerüberweg.

Bezirk Melk – „Wir sitzen jetzt auch mit im Boot“, sagt Bürgermeister Gerhard Bürg. Denn seit Montag steht fest, dass sich neben Melk und Schönbühel-Aggsbach auch Zelking-Matzleinsdorf an dem Projekt „Interkommunale Zusammenarbeit“ beteiligen wird.

Hinter dem etwas sperrigen Begriff steckt ein Vorhaben, das in dieser Form in NÖ noch einzigartig ist. Der Plan: In Melk soll bei den Asfinag-Hallen ein neuer Bauhof entstehen, wo das gesamte Gerät gelagert und die Mannschaft stationiert wird.

„Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, sagt Bürg. „Natürlich ist auch der Einwand gekommen, dass nach einer Zusammenlegung auch eine Gemeindefusion kommen könnte. Aber wir schauen uns die ganze Sache einmal an.“

In Zelking-Matzleinsdorf drehen derzeit zwei Bauhof-Mitarbeiter ihre Runden. „Wird einer krank, schaut es mit den Kapazitäten schon schlecht aus“, erzählt der Ortschef. Weiterer Vorteil des neuen Modells: Die Gemeinde erspart sich den Bau eines neuen Wirtschaftshofes.

Selbes gilt für Schönbühel-Aggsbach. Auch hier sorgen sich zwei Gemeindearbeiter um Kanal, Grünflächen und vieles mehr. „Wir sind begeistert von der Idee. Bisher waren unsere Maschinen auf mehrere Standorte verteilt, das soll sich mit der interkommunalen Zusammenarbeit ändern“, hofft Bürgermeister Erich Ringseis.

Jobs

Bleibt die Frage, ob man künftig überhaupt so viele Bauhof-Arbeiter brauchen wird müssen. Denn in Melk werken derzeit rund 20 Männer. „Es wird sicher niemand seinen Job verlieren“, versichert Stadtchef Thomas Widrich. „Bei Nachbesetzungen kann man dann aber natürlich etwas auf die Bremse treten.“

Unklar ist, in welchen Dienstverhältnis die Arbeiter künftig stehen werden. Denn möglich ist auch, dass ein Verband geschaffen wird. Bis zum Sommer sollen die Arbeitsgruppen die Ziele definiert haben, dann hofft man auf Förderungen des Landes NÖ.

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