Postraub als trauriger „Höhepunkt“ eines patscherten Lebens

Polizei fasst drei Männer nach Serie von Einbrüchen und Diebstählen (Symbolbild)
Der Überfall auf das Postamt in der Breitenleer Straße 182 in Wien-Donaustadt war der traurige Höhepunkt des patscherten Lebens eines 54-jährigen Marchfelders. Erst vor wenigen Wochen hatte er südlich der Donau ein neues Lokal eröffnet, das er mit viel Liebe und Engagement größtenteils selbst renoviert hatte.
Vieles – unter anderem einen Handel mit Autobestandteilen, oder die Veranstaltung von Festen aller Art – hatte er davor schon unternommen. Es hat alles zusammen gerade mal zum Leben gereicht.
Als ihm Mitte März das Wasser wieder einmal bis zum Hals stand, fuhr er mit seinem in die Jahre gekommenen BMW nach Breitenlee, zog einen Poncho über, setzte sich eine Sonnenbrille auf, steckte eine Plastikpistole ein und marschierte zum Postamt.
„Überfall! Geld! Geld!“ In ein Plastiksackerl stopften ihm die zwei verschreckten Postmitarbeiter etwas Bargeld hinein. Der Marchfelder flüchtete. Augenzeugen konnten aber seinen BMW gut beschreiben. Das Kennzeichen konnten sie allerdings nicht ablesen.
29 Minuten nach dem Überfall stellte ihn eine Streifenbesatzung der Wiener Polizei auf der Angerer Straße (B8) auf der Höhe eines Getränkegroßhändlers. Als die Polizisten im Kofferraum des Pkw den dunklen Poncho, die Sonnenbrille und die Beute des Postraubs entdeckten, zerrten sie den Marchfelder aus seinem Auto und nahmen ihn fest. Im Handschuhfach fand sich zudem die „Tatwaffe“, eine Spielzeugpistole.
„Ich bin völlig Pleite“, sagte der Marchfelder bei seiner ersten Einvernahme aus und legte ein umfassendes Geständnis ab.
Über ihn wurde Untersuchungshaft verhängt. Jetzt wird ermittelt, ob er noch weitere Straftaten begangen haben könnte.
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