Polt radelt wieder durch Kellergassen

Schauspieler posieren mit einer Filmklappe und einem VW Käfer für „Polt“.
Nach 25 Drehtagen ist neuer Polt-Film im Kasten / Ausstrahlung erfolgt um Weihnachten.

Vor zehn Jahren wurde der letzte Polt-Krimi aus der Feder von Erfolgsautor Alfred Komarek verfilmt. Die Durststrecke für alle Polt-Fans ist vorbei. Seit Ende August dreht Regisseur Julian Pölser für die epo-Filmgesellschaft für ORF und Arte den neuesten Polt-Krimi an authentischen Plätzen im „Wiesbachtal“ Und das unter Zeitdruck – denn die Erstausstrahlung im ORF irgendwann zwischen Weihnachten und Neujahr ist schon fixiert.

Seit Ende August wird deshalb fast täglich durchgedreht. Erwin Steinhauer alias Simon Polt und seine Schauspielerkollegen stehen bei jedem Wetter von Früh bis Spät auf dem Set. So auch am Wochenende in Hadres. Im „Hintaus“ findet eine Begegnung Polts mit dem Kommissar statt. Zwei Mal muss Erwin Steinhauer zur Probe die Gasse entlang radeln und vor dem Haus absteigen, bis die Kameraeinstellung für den kurzen Dialolog zwischen ihm und dem Polizisten, der aus dem alten VW Käfer steigt, passt. „Der Käfer ist meiner. Noch einer mit sechs Volt“, sagt Johann Lerch aus Obritz. Der Oldtimer-Sammler hat auch schon bei früheren Polt-Filmen Oldies der Filmcrew zur Verfügung gestellt. „Handys bitte lautlos schalten“, ermahnt Produktionsleiterin Karin Schmatz.

Weinviertler Art

Für die Szene 78/1 fällt die Klappe. Die Zaungäste sind mucksmäuschenstill. Sekunden später radelt Simon Polt um die Ecke, um sich punktgenau vom Waffenradl zu schwingen und gekonnt mit der linken Hand auf alte Weinviertler Art auf den ledernen Sattel zu stützen. „Abend Herr Polt, schon zu Abend gegessen“, fragt der Ermittler den mittlerweile pensionierten Dorfgendarmen. „Wos“ erwidert der. „Scharfe Spaghetti“. „Danke, sehr gut“, sagt Regisseur Pölser zufrieden. Auch Landeshauptmann Erwin Pröll hat sich unter die Zaungäste gemischt. „Als ich vor 10 Jahren da war, ist er auch grad mit dem Rad gefahren.“ Nach kurzer Begrüßung übergibt Steinhauer Pröll das Radl. „Fahr doch a Runde“, sagte Steinhauer und heftete dem Landeschef die Holzkluppe zum Schutz des Pröll’schen Hosenbeins an den Stoff. Das Land sponserte den Dreh mit 150.000 Euro. Eine kurze Drehpause war Steinhauer – frei nach dem alten Trinkspruch „Trink ma wos“ – vergönnt. Dann ging es weiter zum Dreh nach Obritz und Mailberg.

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