Pestizid-Hersteller Kwizda haust sich ein

Leobendorf

Kwizda schottet sich komplett ab. Zumindest vom Grundwasser, das jahrelang durch austretendes Waschwasser mit Pestiziden und Herbiziden kontaminiert wurde. Am Montag wurde mit dem Bau der Schmalwand begonnen. Sofern das Wetter keine Kapriolen schlägt, soll die Schutzwand in zwei Monaten fertig gebaut sein.

Zum Startschuss der Bauarbeiten kamen auf Einladung von Kwizda auch Anrainer aus der Umgebung. Zu sehen gab es neben den Plänen auch den 30 Meter hohen Spezialbagger, mit dem gearbeitet wird. Mit dem Spezialgerät werden dicke Stahlträger in den Untergrund gerammt. Und zwar bis zu der wasserundurchlässigen Schicht in einer Tiefe von rund 15 Meter. Nach dem Herausziehen der Piloten verbleibt ein Hohlraum im Erdreich, der dann mit einer Betonemulsion aufgefüllt wird. Insgesamt 815 Meter lang wird die Wand, die letztlich das Werksgelände komplett vom Grundwasser abschottet. "Ziel ist nicht nur die Abkapselung vom Grundwasserstrom, sondern auch der Bevölkerung Sicherheit zu geben und das Vertrauen in den Standort zurückzugewinnen", wird Kwizda-Geschäftsführer Andreas Stöckl in einer Aussendung zitiert.

Sanierung

Die Wirkstoffe Thiamethoxam und Clopyralid haben das Grundwasser auf einer Fläche von vier Quadratkilometern verunreinigt. Seit eineinhalb Jahren wird das Wasser mit Hilfe von Kohlefiltern gereinigt. An die sechs Millionen Euro kostet Kwizda die Sanierung des Umweltfrevels bisher. Und bis zum Schluss dürften noch viele Millionen dazu kommen. Zum Vergleich: Die Umspundung wird zwei Millionen Euro kosten.

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