Pensionistin 200.000 Euro entlockt

Er habe einen ihm unbekannten, unehelichen Sohn, der dringend am Herz operiert werden müsse. Dafür brauche er Geld. Mit dieser rührseligen Geschichte soll es einem Niederösterreicher gelungen sein, einer alten Dame in Wien mehr als 200.000 Euro zu entlocken. Der Verdächtige sitzt in Haft, die Kripo sucht nach weiteren Opfern.

„Er war hilfsbereit, kümmerte sich um diverse Dinge – mit dieser Masche hat er sich an ältere Damen herangemacht“, sagt einer der Ermittler über den verdächtigen Thomas M., 36. Im konkreten Fall stand der derzeit arbeitslose Mann im vergangenen Sommer plötzlich vor der Türe einer 91-jährigen Pensionistin in Wien-Währing.

M. soll der alten Dame etwa beim Einkaufen geholfen haben, erschien in weiterer Folge immer wieder bei ihr. Auch bei der (erfolglosen) Reparatur der Therme war man behilflich – mit einem angeblichen Kollegen, Spitznamen „Spynek“. Dieser soll es gewesen sein, der aus der Wohnung der Frau Schmuck und 20.000 Euro Bargeld mitgehen ließ.

Nach einiger Zeit soll M. der Pensionistin folgende Geschichte erzählt haben: Jüngst sei eine Slowakin vor seiner Türe gestanden, mit der er einst eine Affäre gehabt habe. Daraus sei ein Kind entstanden, von dem er nichts wusste. Der Sohn bräuchte nun ein teure Herzoperation in den USA.

Die Pensionistin ließ sich erweichen, übergab ihrem „Helfer“ schließlich sechs Sparbücher samt Losungswort. An die 130.000 Euro wurden davon abgehoben. Selbst aus dem Safe im Landhaus der Frau verschwand Geld und Schmuck (insgesamt im Wert von gut 100.000 Euro). Bis Verwandte der Frau vor kurzem zur Polizei gingen.

„Er bleibt bis heute bei der Geschichte mit dem Sohn, den er nie gesehen hat“, so ein Fahnder. Wo das Geld tatsächlich geblieben ist, ist offen. Inzwischen wurden zwei weitere Opfer des verheirateten, amtsbekannten sowie teils geständigen Verdächtigen ausgeforscht. Diesen soll er auch Geld entlockt haben.

Weiter Opfer werden gesucht:  31310-25 800.