Pensionist beraubt: Einbrecher erhielt Tipp von Haushälterin

Pensionist beraubt: Einbrecher erhielt Tipp von Haushälterin
Lilienfeld: Eine Haushälterin plauderte über den Wohlstand des Witwers und inspirierte den Einbrecher zu Tat.

Eigentlich war der 72-Jährige auf der Suche nach einer Haushälterin, am Ende war es jedoch ein Einbrecher, der Mitte Februar in seiner Wohnung in Lilienfeld stand. Während der Pensionist im Wirtshaus saß, stahl der Einbrecher Schmuck im Wert von 50.000 Euro und 11.000 Euro in bar. Nun fand der Prozess statt.

Ein Bekannter des Pensionisten hatte ihm die 48-Jährige als Haushälterin empfohlen. Der Witwer traf sich mit der Frau und lud sie zu sich nach Hause ein. Zwar entschied sich der Mann dagegen, sie als als Haushälterin einzustellen, doch den Schmuck seiner verstorbenen Frau zeigte er ihr trotzdem - weil er dachte, die Frau könnte am Kauf interessiert sein. Sie sei einen BMW gefahren, "ich hab' mir deshalb gedacht, die kann sich das vielleicht leisten", erklärte der Pensionist dem Schöffensenat.

"mehr als ein Kilo Geld"

Später erzählte die Frau einem gut befreundeten Mann von dem Schmuck. Dieser ließ sich die Adresse des Pensionisten geben und tauchte kurz darauf als Einbrecher in dessen Haus auf. Bei der Tat hatte der 30-Jährige leichtes Spiel: Der Tresor war nicht abgeschlossen. Der Einbrecher erbeutete unter anderem zwei Barockuhren und eine Rolex sowie "mehr als ein Kilo Geld", wie der Pensionist selbst bilanzierte.

Der 72-Jährige verzichtete darauf, sich dem Strafverfahren als Privatbeteiligter anzuschließen, um finanzielle Wiedergutmachung geltend zu machen: „Das erleb' ich nimmer. Ich bin 72 Jahre“, meinte er. Die Haushaltsversicherung hätte ihm rund die Hälfte des Schadens ersetzt, der Rest sei "Strafstoß. Das verkrafte ich.“

Der Einbrecher wurde zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe verurteilt, acht Monate davon unbedingt. Die Frau fasste ein Jahr auf Bewährung aus. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

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