Pannen und verwirrte Kunden
Handyparken ist derzeit in aller Munde. Allerdings gibt es für das als besonderes Service für Kunden gedachte System nicht nur lobende Worte.
So setzen beispielsweise die drei größten Städte im südlichen NÖ, Wr. Neustadt, Baden und Mödling, auf drei unterschiedliche Systeme - was die Autofahrer nicht gerade als kundenfreundlich empfinden. In Wr. Neustadt, wo das Handyparken erst seit 1. Oktober angeboten wird, krankt es zudem noch an Anfangsschwierigkeiten. Die Kinderkrankheiten äußerten sich bereits in zwei totalen Betriebsausfällen - zuletzt hieß es gestern "nichts geht mehr". "Das ist natürlich sehr ärgerlich. In der Testphase, die ein halbes Jahr gedauert hat, hatten wir kein einziges technisches Problem", erklärt die zuständige SPÖ-Stadträtin Ingrid Winkler. Die betroffenen Kunden, die ersatzweise noch keinen Parkschein gelöst und sich telefonisch in der Servicezentrale gemeldet hatten, durften gratis parken.
Entwickelt wurde das in Wr. Neustadt angewendete System von der Fachhochschul-Tochterfirma FOTEC. Die Stadt setzte bewusst auf diese rein Wr. Neustädter Lösung. "Hier wurde tolle Arbeit geleistet, die sicher zu einer Erfolgsgeschichte wird", so Winkler. Außerdem haben sich die Kosten für die Stadt mit 20.000 Euro in Grenzen gehalten, heißt es. Die technischen Probleme lagen keineswegs bei der FOTEC, sondern bei dem externen Provider, an den die Kunden ihre SMS senden. Über 300 Parker haben sich mittlerweile für das System registriert.
Anrainerpickerl
In Baden, wo Handyparken seit gestern möglich ist, fordert nun die FPÖ, dass Unternehmer ein "Anrainerpickerl" erwerben dürfen. Durch die neue Regelung gebe es noch weniger Dauerparkplätze. Mit einem Wohnsitz in den betroffenen Straßenzügen hat man die Möglichkeit, ein Jahresparkticket um rund 260 Euro zu erwerben. Diese Möglichkeit haben Firmeninhaber der betroffenen Straßenzüge aber nicht, kritisieren die freiheitlichen Gemeinderäte Walter Fischer und Peter Doppler: "Die Gestaltung der Kurzparkzonen wird damit zunehmend unternehmensfeindlich." In Gesprächen mit Betroffenen hätten diese den Wunsch geäußert, auch ein Jahresticket erwerben zu können. Die FPÖ wird einen entsprechenden Antrag stellen.
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