Spitzenkandidat steht fest, letztes Wort hat Wähler

Ein Mann im Anzug präsentiert das vorläufige Endergebnis der Gemeinderatswahl vom 20. September 2009.
Gänserndorf: René Lobner hat bei der Landtagswahl mit beträchtlichem Gegenwind zu kämpfen.

Kommende Woche steigt in Gänserndorf der Wahlkonvent der ÖVP für die Landtagswahl 2013. Spitzenkandidat wird aller Voraussicht nach – darauf haben sich die Gremien schon geeinigt – Landtagsabgeordneter René Lobner (ÖAAB). Lobner gilt als der politische Ziehsohn von Landtagspräsident a.D. und Landtagsabgeordneten a.D. Herbert Nowohradsky.
Im agrarisch geprägten Marchfeld stößt diese Vorentscheidung etlichen Bauernbund-Funktionären sauer auf. Sie hätten lieber einen der „ihrigen“ auf den ersten Platz gesehen. „Denn wenn wir jetzt zuschauen, wie Lobner zum Landtagsabgeordneten gewählt wird, dann werden wir die nächsten zehn Jahre keine Chance mehr haben, einen unserer Funktionäre in den Landtag zu bringen“, argumentiert ein ranghoher Bauernvertreter (Name der Redaktion bekannt, Anm.).

Einer der „ihrigen“ könnte Friedrich Quirgst, Bürgermeister (ÖVP) von Deutsch-Wagram, Landwirt und langjähriges Mitglied des Bauernbundes sein.
Der KURIER fragte daher Friedrich Quirgst, ob er denn für eine Kandidatur bei der Landtagswahl überhaupt zu haben sei. Quirgst: „Vor dem Wahlkonvent möchte ich dazu keinerlei Stellungnahmen abgeben. Ich bitte um Verständnis.“

Auch gut. Tatsache aber ist, dass die Mitglieder des Bauernbundes, die jeweilige Wahlempfehlung ihrer Standesvertretung stets sehr ernst nehmen und es immer wieder geschaffen, ihre Vertreter in die entsprechenden gesetzgebenden Körperschaften zu entsenden.
Lobner, er gehört erst seit 4. Mai 2011 dem Landtag an, hatte also noch nicht viel Zeit, ein ausgeprägtes politisches Profil zu entwickeln.
Quirgst hingegen, drehte nicht nur die jahrzehntelang von der SPÖ dominierte Stadtgemeinde Deutsch-Wagram politisch um, sondern realisierte auch etliche Großprojekte. Die Reihung der ÖVP ist eine Empfehlung, der Wähler entscheidet.

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