NÖVOG-Zentrale: Hinter den Kulissen des Busbetriebs in NÖ

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1500 Regionalbusse rollen durch Niederösterreich. Dahinter steckt viel Planung.

Es ist erst ein paar Tage her, da zog FPÖ-Landesvize Udo Landbauer ordentlich gegen die ÖBB vom Leder. Laut Landbauer befinde sich die Bahn im „Dauerchaos“, betroffen davon seien vor allem die Pendler.

Verspätungen sorgen für Kritik

„Seit Wochen kommt es zu Zugausfällen, drastisch verkürzten Garnituren und unzumutbaren Wartezeiten auf zentralen Verbindungen. Die ÖBB schaffen es nicht, einen funktionierenden Fahrplan einzuhalten“, ließ Landbauer per Aussendung wissen. 

Besonders betroffen sei die Nord-Süd-Achse über die S-Bahn-Wien-Strecke, wo statt der planmäßigen Doppelgarnituren mit bis zu 550 Sitzplätzen häufig nur noch verkürzte Züge mit rund 200 Sitzplätzen eingesetzt werden.

Wenn es um das Thema Mobilität geht, dann ist aber auch der Blick auf Landbauer selbst gerichtet. Denn als Landesrat ist er für die Niederösterreichische Verkehrsorganisation NÖVOG zuständig.

Immer mehr Passagiere

Die Bilanz 2024 zeigt, dass die NÖVOG immer mehr Menschen bewegt. 45,5 Millionen Fahrgäste (ein Plus von 5 Prozent) wurden mit den rund 1.500 Regionalbussen auf den 578 Linien befördert, 142.055 Personen nutzten die Sammeltaxis. Auch in diesem Bereich gibt es ein Plus.

Besonders große Fahrgastzuwächse gab es in den Regionen Klosterneuburg und Wachau sowie bei den Hauptachsen im Waldviertel und den Wieselbussen. Bei den bedarfsgesteuerten Verkehren ist die starke Steigerung vor allem auf die Betriebsstarts der neuen Flex-Angebote in Maria Anzbach, Ebreichsdorf und Korneuburg sowie die erfolgreiche Entwicklung in Tulln und im westlichen Mostviertel (Flex Mostviertel West) zurückzuführen.

Jahrhundertflut

Der KURIER konnte nun einen Blick hinter die Kulissen der NÖVOG machen, insgesamt kümmert sich ein etwa 40-köpfiges Team um die Ausschreibungen, Fahrpläne und die Abstimmung der einzelnen Buslinien – auch mit dem Bahnverkehr. Und ja, natürlich hat die NÖVOG, so wie die Bundesbahnen, auch mit unzufriedenen Passagieren zu tun, etwa wenn es um Verspätungen geht.

Deshalb gibt es sechs Termine im Jahr, wo in die Fahrpläne eingegriffen werden kann. „Alleine nach Ostern gab es insgesamt 44 Anpassungen“, berichtet Projektleiterin Verena Preßlauer.

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Planen mit: Buchegger und Preßlauer (re.)

Besonders intensiv sei aber die Zeit während des Jahrhunderthochwassers im vergangenen September gewesen, erzählt Bereichsleiterin Barbara Buchegger. Denn die Flut drang auch in die NÖVOG-Zentral in St. Pölten ein, die Server mussten heruntergefahren werden. Rund um die Uhr sei gearbeitet worden, besonders die Busverbindungen im Tullnerfeld waren von den Wassermassen betroffen.

Viel beschäftigt ist auch das Team, das für die Qualitätssicherung zuständig ist. Immer wieder sind Mitarbeiter „verdeckt“ unterwegs, um zu prüfen, ob sich die Kunden in Sachen Sicherheit und Verlässlichkeit auf das Verkehrsunternehmen verlassen können.

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