NÖ: Prozess um Mordversuch im Finale
Ein im März am Landesgericht Wiener Neustadt wieder aufgenommener Prozess wegen versuchten Mordes geht kommende Woche ins Finale. 2007 war der 42-jährige Angeklagte aus Mödling, der seine Ehefrau erdrosseln wollte, von Geschworenen schuldig gesprochen worden. Weil ein Privatgutachten Zweifel an seiner Schuld nährte, wurde das Verfahren 2009 wieder aufgenommen. Nach drei Prozesstagen im März wird nun am Dienstag nach den Ausführungen der Gutachter ein Urteil erwartet.
Der Mödlinger soll am 28. Juni 2007 versucht haben, seine Frau zu erdrosseln. Er bestritt dies stets und behauptete stattdessen, von ihr mit einem Messer angegriffen worden zu sein. Deren Würgemale erklärte er mit seiner Gegenwehr. Der Mödlinger, der beim ersten Verfahren rechtskräftig zu zwölf Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und nach 711 Tagen Haft freigelassen wurde, hatte auch im zweiten Verfahren seine Unschuld beteuert. Seine mittlerweile geschiedene Frau bestand indes weiter auf ihrer Version der Geschichte.
40 Zeugen
Fast 40 Zeugen sagten bisher zur Tat und zu den Gerüchten über eine Ehekrise sowie mögliche außereheliche Beziehungen beider Partner aus. Mit Spannung erwartet wird am Dienstag die Präsentation der konträren Gutachten zum Geschehen: Erläutert wird nämlich zum einen das Privatgutachten, laut dem die Stichverletzungen, die der Mann erlitt, nicht mit dem von der Frau geschilderten Tatablauf übereinstimmen können, und zum anderen die von der Staatsanwaltschaft in Auftrag gegebene Expertise. In dieser wolle der Rechtsmediziner Michael Thali, "Mister CSI" aus Zürich, darlegen, dass die Schlussfolgerungen des Privatsachverständigen unzutreffend seien, wie Ankläger Wolfgang Handler meinte.
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