Überweisung gestoppt

Die Causa um die gerichtliche Versteigerung des Amtshauses bleibt in aller Munde. Wie berichtet, schaltete Kammerjäger Klaus Kapela vor Weihnachten die Justiz ein, weil die Gemeinde und einige Bürger beauftragte Rattenbekämpfungsmaßnahmen im Vorjahr nicht beglichen. Es geht um mehr als 12.000 Euro. Als in der Vorwoche das Gericht grünes Licht zur Versteigerung des Amthauses gab, war der Wirbel perfekt.
Bürgermeister Leopold Wimmer (ÖVP) bemühte sich um Schadensbegrenzung und kündigte gegenüber dem KURIER am vergangenen Freitag die sofortige Überweisung der Schulden an. „Das Geld ist heute überwiesen worden. Es müsste am Montag auf dem Konto sein“, sagte Wimmer.
Kein Geld
Doch bis gestern, Freitag, langte nichts auf dem Treuhandkonto von Kabelas Rechtsanwalt ein. Wie auch: Der Bürgermeister hatte zu Wochenbeginn die Überweisung wieder gestoppt. Und zwar nachdem er sich Heribert Donnerbauer, Bürgermeister von Hardegg, als Anwalt genommen hatte. „Es gibt noch einige Punkte zu klären“, sagt Donnerbauer. Im Laufe der Woche hätte er versucht, mit dem Anwalt des Klägers Kontakt aufzunehmen, man sei aber noch nicht zusammengekommen. Donnerbauer sagt aber: „Zu einer Schätzung der Immobilie wird es nicht kommen. Da wird man sich vorher einigen.“
Mittlerweile ist auch Bezirkspartei-Obmann Hermann Haller in der delikaten Sache tätig. Denn die drohende Versteigerung ist nicht die einzige Malversation in der Gemeinde. Schon seit Jahren toben Macht und Ohnmachtskämpfe vor und hinter den Gemeindeamtskulissen. Zum Wohle der Gemeindebürger arbeiten nur noch wenige. „Es ist ein Affenzirkus. Die Bürger sind die Armen und Leidtragenden“, sagt Haller.
Die Beendigung aller Malversationen sei keine einfache Sache. Haller: „Es ist schwierig, eine umfassende Lösung zu finden, die nicht nur mit diesem Thema zu tun hat.“ Letztlich müsse der Bürgermeister nach einer umfassenden Prüfung der Faktenlagen hart durchgreifen.
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