Neues Zentrum: Gemeinderat entscheidet, ob Bürger gefragt werden

Neues Zentrum: Gemeinderat entscheidet, ob Bürger gefragt werden
1240 Unterschriften wurden gegen das geplante Ortszentrum in St. Andrä-Wördern gesammelt. Im Gemeinderat wird nun abgestimmt.

„Wollen Sie am Wörderner Sportplatz bis zu 350 Wohnungen und bis zu 500 Parkplätze?“ Das war auf der Unterschriftenliste zu lesen, die dazu führen soll, eine Bürgerbefragung zur geplanten Zentrumsgestaltung in St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln) zu erwirken. Das Ziel wurde erreicht. 850 Unterschriften hätten gereicht, gesammelt wurden 1240.

„Jetzt kommt das Ganze in den Gemeinderat, wo beschlossen wird, ob eine Befragung durchgeführt wird. Dazu ist eine Mehrheit nötig. Und dann muss festgelegt werden, wie die Fragestellung genau lautet“, sagt Bürgermeister Maximilian Titz ( ÖVP). Ob sich eine Mehrheit für die Befragung ausgehen wird, könne er nicht abschätzen.

Die Umfrage wurde jedenfalls von der SPÖ STAW gestartet und von der FPÖ unterstützt. An der Macht ist eine Koalition von ÖVP, Grünen und einer Bürgerliste.

Stimmung Stimme geben

In ihrer Zeitung hat die SPÖ STAW nun dargelegt, warum sie die Unterschriftenaktion überhaupt gestartet haben. Bei den bisherigen fünf „Offenen Ateliers“ und den Workshops zum Thema der neuen Zentrumsgestaltung seien immer mehr kritische Stimmen vernehmbar gewesen, zusätzlich sei die Forderung nach einer Volksbefragung immer lauter geworden. „Wir haben daher beim Sammeln der Unterschriften der allgemeinen Stimmung eine Stimme gegeben – die Bürger wollen und sollen die Möglichkeit haben, über den Masterplan abzustimmen“, heißt es weiter.

Titz, der auch dafür kritisiert wird, sich in der Vergangenheit gegen eine Volksbefragung ausgesprochen zu haben, sieht die Unterschriftenliste kritisch: „Es wurde mit Angstparolen gearbeitet. 500 Autos auf einen Schlag klingt natürlich bedrohlich. Dass das Ganze aber über die nächsten zehn Jahre geschehen würde und auch in das Verkehrskonzept eingearbeitet wird, wird dabei nicht beachtet“, sagt der Bürgermeister. Und: „Angst ist eine Sache, die Menschen früher anspricht, als die Zukunftsplanung.“

Der Bewohner Peter Haunzwickl befürchtet etwa, dass die Gemeinde ihren dörflichen Charakter verliert. Titz dazu: „Den hat St. Andrä-Wördern schon längst verloren. Wir sind eine Streusiedlung ohne Zentrum. Und dieses Zentrum soll der Ort jetzt bekommen.“ Geplant sind, wie der KURIER berichtete, rund 220 Wohneinheiten auf dem etwa 2,8 Hektar großen derzeitigen Fußballareal.

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