Neues Kunsthaus erntet Sympathie

Wenn ein ultramodernes Gebäude mitten in einem historischen Ortskern gebaut werden soll, dürfte Protest vorprogrammiert sein. Doch die Bürgerversammlung zum „Art_Center“ in Perchtoldsdorf brachte fast nur positive Stimmen.

Um rund drei Millionen Euro will die Immobilienfirma KVG ein mittelalterliches Bürgerhaus zu einer Galerie für zeitgenössische Kunst machen. Ein (denkmalgeschützter) Teil des Hauses soll saniert werden, ein (nicht geschützter) Teil abgerissen und einem Neubau weichen. Dafür ist aber eine Änderung des Bebauungsplanes nötig.

„Zeitgenössische Kunst fordert zeitgenössische Baukunst“, sagte Architekt Benedict Marginter. KVG-Geschäftsführer Werner Breit betonte, dass „es sich um ein Angebot an die Gemeinde handelt, das ich als Bereicherung sehe“.

Harsche Kritik äußerte Gabriele Wladyka (Bürgerliste). Sie sieht das Projekt in Konflikt zur Schutzzone und „Erhaltenswürdiges Altortgebiet“, das von „einem unförmigen Kasten verschandelt wird“ und sammelt Unterschriften. Bürgermeister Martin Schuster (VP) bestätigte, dass „wir strenge Baubestimmungen haben. Deshalb auch diese Diskussion und deshalb auch nur dann eine Genehmigung, wenn die Gemeinschaft das will.“

Jedenfalls der bei der Info-Veranstaltung anwesende Teil der Gemeinschaft war durchwegs dafür: „Gönnen wir der Kunst ihre Freiheit“ war eine Wortmeldung – „Da braucht man doch nicht zwei Mal überlegen“, eine andere und Christian Apl von den Grünen sprach von einer „einmaligen Chance“. Baubeginn soll Ende 2012 sein.