Er wolle „das Publikum auch dazu animieren, dass man eben nicht am Tisch sitzen bleibt, sondern dass man aufsteht und seinen Träumen nachgeht.“
Langjährige Erfahrung im Theaterbereich
Kubelka konnte sich unter mehr als 80 Bewerbern mit seinem Konzept für die Intendanz der Sommerspiele Perchtoldsdorf durchsetzen. Seit rund 30 Jahren ist er im Theaterbereich tätig. Von 2008 bis 2018 war er schon Intendant am Vorarlberger Landestheater.
Zuletzt führte er Regie bei der Peter Turrini Uraufführung „Gemeinsam ist Alzheimer schöner“ am Theater in der Josefstadt in Wien.
Proben bereits gut angelaufen
Für die Premiere in Perchtoldsdorf haben die Proben bereits begonnen. Mit seiner Wunschbesetzung „mit dem Gregor Seberg als Don Quijote und dem Lukas Spisser als Sancho Panza, die völlig konträre Typen sind, die beide ganz große Komiker sind, die beide eine ganz große Tiefe und eine hohe Sensibilität und einfach ein großes Können haben“, zieht Kubelka sein erstes Resümee.
Mit von der Partie sind auch die Sängerin Clara Montocchio, die der unerreichbaren Traumgestalt Dulcinea von Toboso Stimme und Gestalt verleiht, und das Wiener Duo Max Tschida und Tobias Faulhammer, das die Aufführung mit Klang-Improvisationen und Kompositionen begleiten wird. Alexander Paul Kubelka führt nicht nur Regie, er gestaltet auch das Bühnenbild.
Rückbesinnung auf den eigenen Ursprung
Seine Wurzeln liegen ursprünglich im Bereich der bildenden Kunst. Kubelka erhielt im Zuge eines Schulversuchs eine langjährige bildnerische Erziehung.
Relativ schnell wurde er dabei von der dramatischen Kunst „gefressen“, wie er sagt. Kubelka machte an deutschen Theatern einige Jahre Karriere und kehrte nach Österreich zurück.
„Und dann kam eben Covid. Ich habe dort tatsächlich einmal zielstrebig in mich hineingehört und gesagt: Ich will in die Bildende. Ich habe mit Modellen und Fotos begonnen, habe die verschickt, wurde eingeladen, Ausstellungen zu machen, habe produziert und habe jetzt Riesenerfolg damit“, freut er sich.
Als Bildhauer war er 2022 in einer Gruppenausstellung in Salzburg im Skulpturengarten des Galeristen Mario Mauroner vertreten. Aktuell ist er bei dem Architekten Dietmar Eberle mit menschengroßen Marmorskulpturen in Vorarlberg zu Besuch.
„Es fängt an, dass die Dramatische und die Bildende Kunst ineinandergreifen, und das sind beides wichtige Teile meines Lebens. Es sind zwei völlig unterschiedliche Medien oder Sparten, mit denen ich da arbeite. Ich werde beide mit voller Emphase weiterführen“, sagt Kubelka.
Niederösterreich als neues Zuhause
Der neue Intendant ist in Tirol geboren und in Kärnten aufgewachsen. Zurzeit lebt er mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Königstetten (Bezirk Tulln). Als Wahlniederösterreicher fühle er sich im Land „extrem wohl“. Er schätzt die Betreuung von Künstlern und die dazugehörigen Strukturen in Niederösterreich.
Zur aktuellen politischen Lage in Niederösterreich sagt er: „Ich würde mich nicht zurückziehen, egal welche politische Entwicklungen da weiterhin auf uns zukommen werden. Ich werde für das Miteinander kämpfen und natürlich, wie ich hoffe, hochwertige Kunst produzieren. Das ist das, was uns Künstler die Möglichkeit gibt, etwas zu sagen.“
Zuversicht für die erste Saison
Nach den Sommerspielen wird sich Kubelka einer neuen Produktion als Regisseur und Bühnenbildner für das Theater in der Josefstadt in Wien widmen. Außerdem wird er mit seinen Skulpturen nächstes Jahr im Künstlerhaus München eine weitere Einzelausstellung eröffnen.
Auf seine erste Saison als Intendant in Perchtoldsdorf blickt Kubelka durchwegs positiv: „Ich habe ein großes Vertrauen, dass das Publikum diese Reise mit uns gehen wird.“
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