Neue Westbahn: Ringen auf Top-Ebene um drei Minuten

Bahnhof Tullnerfeld – Drei Minuten können lang dauern – für Pendler aus dem Tullnerfeld sogar eine Dreiviertelstunde. So lange braucht nämlich der Regionalzug vom neuen Bahnhof Tullnerfeld auf der Strecke der St. Pöltner Bahn über Herzogenburg nach St. Pölten.

Nonstop auf der neuen HL-Strecke dauert die Fahrt nur 15 Minuten. Wie berichtet, weigern sich die ÖBB, ihre Railjet-Züge im Bahnhof Tullnerfeld halten zu lassen; die private Westbahn ist nach Anfrage des Landes dazu bereit. Dafür ist es allerdings notwendig, die Fahrpläne ab Wien zu modifizieren. Die Railjet-Züge der ÖBB würden dann nicht mehr 37, sondern 34 Minuten nach jeder vollen Stunde abfahren, die Kurse der Westbahn einige Minuten danach.

Die Sache hat freilich einen Haken: Die Railjets – das Aushängeschild der ÖBB – würden durch die Fahrplanänderung nicht nur drei Minuten früher abfahren, sie würden diese Zeit bis Salzburg auch nicht mehr einholen und daher für die Strecke um drei Minuten länger benötigen. Und dazu sei ÖBB-Chef Christian Kern nicht bereit, teilte dieser dem NÖ-Verkehrslandesrat Karl Wilfing mit.

Verhandlungen

„Es ist nicht unser Ziel, die Railjets zu verlangsamen“, sagt ein Bundesbahn-Sprecher und macht den betroffenen Pendlern im selben Atemzug wieder Mut: Das Thema werde auf höchster Ebene zwischen ÖBB-Generaldirektion, Verkehrsministerium und Land Niederösterreich verhandelt. „Wir arbeiten im Sinne unserer Kunden derzeit mit Hochdruck an einer Lösung.“

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