Nächste Runde im Streit um Bio-Heizwerk der EVN

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Nach Erteilung der gewerberechtlichen Genehmigung will die Gemeinde nun Einspruch erheben.

Überraschend ist Bewegung in die Diskussion um die Errichtung eines Biomasse-Heizwerks in Vösendorf, Bezirk Mödling gekommen. Wie der KURIER berichtete, hat die zuständige Bezirkshauptmannschaft nach über zwei Jahren der EVN nun die gewerberechtliche Genehmigung erteilt. Anrainer und Gemeinde überlegen jetzt die nächsten Schritte.

Noch diese Woche werden die Bescheide an 1600 Bürger, die in dem Verfahren Einwendungen erhoben hatten, zugestellt. Allein die Baubewilligung fehlt noch. Nachdem das Ansuchen auf eine Bauverhandlung seitens der Gemeinde abgelehnt wurde, liegt das Verfahren nun beim Land.

Für Anrainerin Sophie Trauttmansdorff, die gegen die Errichtung des 40 Meter hohen Heizwerkes neben der Südautobahn kämpft, ein herber Rückschlag. Nach Gesprächen mit der Landesregierung hatte sie auf Unterstützung und vielleicht eine Verlegung des Standortes gehofft. „Das Biomasse-Heizwerk würde ganz massiv unsere Lebensqualität beeinträchtigen“, will sie den Kampf nicht aufgeben. Ein Dorn im Auge sind ihr vor allem die Lkw, die nahezu täglich Biomasse anliefern. Sie will nun noch mal alle Parteien an einen Tisch holen.

Auch Bürgermeister Friedrich Scharrer gibt den Widerstand nicht auf. „Wir werden prüfen, ob ein Einspruch gegen den Bescheid aufschiebende Wirkung hat“, erklärt er und hofft, dass die EVN doch noch im Sinne der Bürger umdenkt. Auch er sieht Probleme bei der von der EVN geplanten Zufahrt.

Gesprächsbereit

EVN-Sprecher Stephan Zach hingegen setzt weiter auf Überzeugungsarbeit. „Wir werden eine Lösung für die Anrainer-Vertreter finden, was die Zu- und Abfahrt der Lkw betrifft“, sagt er. Bis zu 15 Fahrzeuge täglich würden dann Biomasse anliefern, bei den Anlieferzeiten sei man gesprächsbereit. „Wir werden nun der Gemeinde Gespräche anbieten.“ Einen Standortwechsel werde es aber nicht geben. Das sei während eines laufenden Verfahrens auch nicht möglich. Jetzt wird die Entscheidung vom Land abgewartet, dann geht der Streit wohl in die nächste Runde.

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