Wohnhausbrand in Amstetten: Hausbesitzer legte Feuer und beging Suizid

Wohnhausbrand in Amstetten: Hausbesitzer legte Feuer und beging Suizid
Brandstiftung in Haag (Bezirk Amstetten). Familiäre Tragödie dürfte Auslöser gewesen sein. Ermittlungen laufen.

In Haag (Bezirk Amstetten) forderte in der Nacht auf Freitag ein Wohnhausbrand die Feuerwehren. 150 Mitglieder von acht Wehren standen im Einsatz. Nach Angaben des Bezirkskommandos Amstetten wurde kurz nach 2 Uhr „Brand aus“ gegeben.

Ermittlungen der Polizei ergaben, dass der Eigentümer des Hauses den Brand selbst mit Benzin gelegt und danach Suizid begangen hat. Er wurde auf der in der Nähe liegenden Westbahnstrecke von einem Zug erfasst. Ein Abschiedsbrief wurde gefunden.

Die Westbahnstrecke war für mehrere Stunden gesperrt, die Insassen mussten während des Einsatzes im Zug bleiben. 

Wohnhausbrand in Amstetten: Hausbesitzer legte Feuer und beging Suizid

Hintergrund für die Verzweiflungstat dürften mehrere familiäre Tragödien sein. Die Ermittlungen der Polizei laufen.

Decke drohte einzustürzen

Die acht Feuerwehren waren am Donnerstag kurz vor 23 Uhr alarmiert worden. Laut Bezirkskommando hatten sich die Flammen bereits ausgebreitet, sie waren bei der Anfahrt weitläufig zu sehen. Mittels Steckleitern und einer Drehleiter verschafften sich die Feuerwehrleute Zugang zum Dach, zeitweilig drohte auch eine Decke einzustürzen. Mehrere Atemschutztrupps waren an Ort und Stelle.

Wohnhausbrand in Amstetten: Hausbesitzer legte Feuer und beging Suizid

„Zu Beginn des Einsatzes war die Lage noch relativ unklar und es wurden Personen im Brandobjekt gesucht. Auch bei einem angrenzenden Gebäude galt es zu löschen, dieses konnte geschützt werden“, berichtet Einsatzleiter Johannes Stöffelbauer von der Freiwilligen Feuerwehr Pinnersdorf. Ungewöhnlich sei, dass es in dem Anwesen gleich mehrere Brandherde gegeben haben dürfte.

In den Morgenstunden waren noch Nachlöscharbeiten im Gange.

HILFE BEI SUIZIDGEDANKEN

Wer Suizid-Gedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal 
www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.

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