Nach Kurzschluss: 20.000 Bürger ohne Strom

Wer der Hitze die Schuld gibt, irrt. Der Grund für einen monströsen Stromausfall, der Amstetten in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag zu einem Großteil lahm legte, war ein Kurzschluss in einem schadhaften Erdkabel. Das ohne Vorwarnung aufgetretene Blackout sorgte bei der Bevölkerung in Amstetten und Neuhofen/Ybbs, bei den Feuerwehren und den Stadtwerken Amstetten für Aufregung und zahlreiche Einsätze. Über 20.000 Personen waren über kürzere oder längere Zeit stromlos.
Warum das Erdkabel in der Schulstraße gegen 22 Uhr nahe dem Stadtzentrum kollabierte, konnte Stadtwerkechef Robert Simmer gestern noch nicht sagen. Der Fehler wurde vom Schaltwart erkannt und der finstere Stadtteil über andere Leitungen angespeist. Doch bei den Umschaltungen dürfte die hohe Spannung Teile des übrigen Stadtnetzes überlastet haben. Es kam zu weiteren Kurzschlüssen.
Brand
Der massivste davon ließ einen Transformator im Stadtteil Allersdorf in Flammen aufgehen. Die Feuerwehr rückte zum Löscheinsatz aus. „Für kurze Zeit waren die ganze Stadt und Teile von Neuhofen ohne Strom“, bestätigte Simmer. Erste Berichte über zahlreiche Personen in stecken gebliebenen Liften, dementierten Simmer und Bürgermeisterin Ursula Puchebner.
Während im Krankenhaus Amstetten und in den Zentralen von Feuerwehr und Polizei die Notstromaggregate anliefen, trafen bei den Einsatzstellen zahlreiche Anfragen und mehrere Alarmmeldungen ein. Einsätze in Amstetten und Neuhofen zu zwei Liften in denen Personen feststeckten, erübrigten sich. Kurzzeitig kam der Strom zurück und die Aufzüge bewegten sich wieder. Brandgeruch kam auch aus einigen Verteilerkästen. Alarm schlug auch ein Patient, der auf ein Beatmungsgerät angewiesen war.
Am ärgsten erwischte es mehrere hundert Bewohner der Voralpensiedlung nahe dem Brand-Trafo. Stadtwerke-Techniker werkten bis gestern Mittag, dann konnte die Versorgung dort wieder aufgenommen werden.
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