Multiversum: Fronten bleiben verhärtet

Drei Personen sitzen an einem Tisch, eine hält ein Schild mit der Aufschrift „Multiversum-Neustart, bitte warten. Danke, Opposition!“.
Erster Anlauf für Zukunftspaket scheiterte, zweiter folgt am Montag

Schwechat kommt in der Causa „Multiversum“ einfach nicht zur Ruhe. Wie der KURIER berichtete, plant die Stadt nun sämtliche Anteile der Veranstaltungshalle aufzukaufen.

Bei einer Gemeinderatssitzung Montagabend, bei der ein „Zukunftspaket“ beschlossen werden sollte, eskalierte der Politstreit. ÖVP, Grüne und FPÖ zogen geschlossen aus dem Gemeinderat aus. Nun will Bürgermeister Hannes Fazekas (SPÖ) den Beschluss kommenden Montag mit einfacher Mehrheit herbeiführen und so die Zukunft des Multiversums sichern.

Eine Neustrukturierung des Multiversums in Angriff zu nehmen sei der richtige Weg, um die „Halle für alle“ zu behalten, betont Fazekas. Im neuen „Zukunftsfahrplan“ seien ein neuer Finanzierungsplan, Haftungsübernahmen in der Höhe von 28 Mio. Euro, die Neuausschreibung des Managements sowie verstärkte Kontrollmechanismen und die Implementierung eines Aufsichtsrates vorgesehen.

„Alles den Bach runter gehen zu lassen, wie das die Opposition will, wäre falsch“, lehnt Fazekas einen Konkurs des Multiversums, das zu 49 Prozent im Eigentum der Stadtgemeinde steht, ab. Damit würden hohe Kosten entstehen, etwa würden 23 Millionen Euro an Haftungen sofort schlagend werden.

Finanzielles Debakel

Die Opposition kritisiert das Konzept stark. 114 Millionen Euro würde die Stadt das Finanzierungspaket in den nächsten 30 Jahren kosten, das würde ein finanzielles Debakel für die Stadt bedeuten, heißt es von ÖVP und den Grünen unisono.

„Wir befürworten eine geordnete Insolvenz, dann haben wir noch die Möglichkeit 30 Mio. Euro einzusparen“, betont der Grüne Peter Pinka. Die ÖVP will Sponsoren und Investoren ins Boot holen, wie VP-Chef Ernst Viehberger erklärt. Werde das Zukunftspaket beschlossen, werde eine Beschwerde bei der Gemeindeaufsicht überlegt. „Pinka: „Wir wollen auch eine Weiterführung des Multiversums, aber nicht in der teuersten Variante.“

Inzwischen ermittelt das Bundesamt zur Korruptionsbekämpfung wegen der hohen Bau- und Betriebskosten.

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