Mr. Sonnentor betritt wieder Neuland

Wenn Johannes Gutmann „Halleluja“ sagt, will er kein Kirchenlied anstimmen, sondern auf persönliche Art seine gute Laune ausdrücken. Humor, Natürlichkeit, Sympathie und gegenseitige Wertschätzung sind das, was der 48-jährige Firmenchef als „Mr. Sonnentor“ seit Jahren versprüht. „Wir sind Teil der Natur. Mit der müssen wir sorgsam umgehen“, sagt Gutmann, der in seine Paraderolle schlüpft, wenn er seine alte Lederhose anzieht und die rote Brille trägt.
Auch 25 Jahre nach der Gründung seiner Bio-Kräuterfirma mit Sitz in Sprögnitz bei Zwettl ist Gutmann seiner bodenständigen Art und fairen Firmenphilosophie treu geblieben. Sein Erfolgsrezept: „Wer zehn Saatkörner streut, hat später vielleicht die Möglichkeit, fünf Früchte zu ernten.“
Gutmann ist überzeugt, dass ein Unternehmer, der langfristig erfolgreich sein will, nicht nur die Chancen, sondern auch die Risiken einkalkulieren muss. „Ich weiß, dass ich mir nach der Eröffnung unseres Bio-Gasthauses meine nächsten Watschen abholen werde“, sagt der 48-Jährige, der aber bis 4. Mai 2014 noch eine Schonfrist hat. Mit Rückschlägen kann er aber leben. Immerhin sei noch kein Meister vom Himmel gefallen. „Auch bei unserem Franchise-System mussten wir zuerst alle Fehler machen, um zu wissen, wie ein Shop erfolgreich zu führen ist“, sagt der Firmengründer.
Als Bio-Händler weiß er inzwischen genau, wie er Gewürze, Kräuter, Tees und Aufstriche weltweit vermarkten kann. Im Bereich der „Gastronomie“ betritt er allerdings Neuland. „Ich freue mich auf eine spannende Zeit“, sagt Gutmann, der in seinem Bio-Gasthaus aber lieber einem Küchenprofi den Kochlöffel in die Hand drücken will.
Großfamilie
Obwohl viele Firmen derzeit von der Wirtschaftskrise erfasst werden, kann der 48-jährige Sonnentor-Gründer ruhig schlafen: „Nach einem kurzen Einbruch liegt unser Wachstum jetzt wieder bei rund 20 Prozent. Wir haben den Fokus nach vorne gerichtet und sind gut aufgestellt.“ Für den Erfolg macht er die gesamte „Sonnentor“-Familie verantwortlich. „Ich habe 170 verlässliche Mitarbeiter, die wissen, was zu tun ist“, freut sich Gutmann. Er ist mit allen per Du und kennt die Beschäftigen per Vornamen. Gelebtes Miteinander auf Augenhöhe sei ein Erfolgsgarant. Gleichzeitig sieht er die Gastronomie und Hotellerie als seine Zukunftsmärkte.
Noch heute weiß er, wer vor 25 Jahren sein erster Konsument war. „Meine Mutter probierte meinen ersten Kräutertee. Als sie sagte, der schmeckt jo wirklich, wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, sagt Gutmann.
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