"Moskito-Busters“ sind jetzt wieder auf Blutsauger-Jagd

Gemeindemitarbeiter bei der Ausbringung des biologischen Gelsenregulierungsmittels
Der Sommer kommt erst. Die ersten Gelsenlarven sind schon da. Noch ist Zeit zum Handeln.

Mit einer „ Weingartenspritze“ bewaffnet trifft man dieser Tage Männer in den Marchauen zwischen Hohenau und Engelhartstetten an, die Wasser führende Gräben, Tümpel oder überflutete Äcker und Wiesen besprühen. Die „Gelsenwehr“ ist ausgerückt.

Jahrzehntelang litten die Bewohner der Gemeinden entlang der Marchauen unter den Plagegeistern. Ein Sommerabend im Garten oder auf der Terrasse war unmöglich. Im Laufschritt wurde der Weg zum Auto zurückgelegt. Sonst hieß es „Blut spenden“. Schließlich riefen die Gemeinden unter der Leitung von Robert Freitag, dem Bürgermeister von Hohenau, die „Gelsenwehr“ ins Leben.

Wer glaubt, dass mit Gift hantiert wird, irrt. Die Regulierung der Blutsauger erfolgt biologisch.

Hannes Lustig aus Marchegg ist der Kommandant der örtlichen Gelsenwehr. Er ist ein Profi in Sachen Gelsenbekämpfung. „Bevor es los geht, muss ich zuerst einmal die Anzahl der Gelsenlarven in den Tümpeln feststellen. Je nach Anzahl der Larven wird dann das Gelsenmittel (BTI, Anm. d. Red.) angemischt und ausgebracht.“

„Wir wollen mit der Aktion lediglich die Zahl der Gelsen regulieren. Wir wollen sie nicht ausrotten, weil wir wissen, dass sie auch Teil der Nahrungskette sind“, informiert Gernot Haupt, der Bürgermeister von Marchegg.

Ein Blick in die Marchauen bestätigt dies. Die ersten Weißstörche trafen dort noch bei Schneefall ein und sind inzwischen emsig auf der Jagd nach Kaulquappen, zu deren Grundnahrungsmittel eben auch die Gelsenlarven zählen.

Erfolg hat die Gelsenwehr nur dann, wenn die stehenden Gewässer in der Au ständig kontrolliert werden. „Mindestens zehn Mal pro Brutgewässer müssen wir die Larvendichte berechnen“, ergänzt Moskito-Buster Hannes Lustig.

Was oft übersehen wird: Regenwasserbehälter und Gartenteiche sind meist auch ideale Brutstätten für die Gelsen.

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