Denn Mausser war klar, was das bedeutet: Von einem Nachwuchsdarsteller, der dem Publikum vor allem durch seine Rollen in Teatro-Produktionen in Mödling bekannt war, wurde der junge Mann prompt ins Rampenlicht katapultiert.
„Das muss man erst verarbeiten“, sagt Mausser, der sich anfangs leicht überfordert gefühlt hatte. Doch dann sei er voller Euphorie gewesen. „Am Ende des Tages stehe ich für die Kunst auf der Bühne.“
Dass er nun auf jenen Brettern stehen wird, zu denen er als Kind aufgeblickt hat, ist aber nicht wirklich überraschend. „Theater war schon immer Teil meines Lebens“, sagt der Newcomer. Schon als Kind übte er mit seiner Schwester Stücke ein, sang und bastelte Kostüme.
Leidenschaft fürs Theater flammte früh auf
Seine erste Erinnerung ans Theater war ein Besuch mit seiner Oma in der Bühne Baden. Mit neun Jahren sah sich Mausser das Musical „Tanz der Vampire“ an. „Da habe ich gemerkt: Das ist das, was ich machen möchte und was ich machen muss“, sagt er. „Das ist Teil meiner Person. Nicht Theater zu machen, ist eigentlich gar nicht möglich.“
Mit elf Jahren ging Moritz Mausser zu seinem ersten Casting für eine Kinderoper – weil seine ältere Schwester Lena mitmachen wollte. Er bekam eine Rolle, sie nicht, wie er noch immer zerknirscht erwähnt. Dem Theater blieb jedoch auch Lena treu – ungewöhnlich, denn die Mausser-Geschwister stammen zwar aus einer kreativen, aber keiner Künstlerfamilie.
Vor bald zehn Jahren wurde der 23-Jährige dann Teil des Teatro-Teams, zudem war er in Baden zu sehen. Nebenher absolvierte Mausser die Oberstufe und maturierte. Aktuell studiert er an der Musik- und Kunst-Privatuniversität der Stadt Wien. Sein Studium will er neben seiner Rolle als Falco beenden.
"Falconizing"
Dass dessen Fußstapfen groß sind, ist dem Jungschauspieler bewusst. „Anfangs hatte ich Stress und Sorge, dass das nicht funktioniert. Ich wusste, es darf keine Imitationsshow werden“, sagt Mausser. Vielmehr versuche er, Hans Hölzel zu verstehen.
Dafür hat der Nachwuchsschauspieler mit jenen gesprochen, die Falco gekannt haben, Filme und Fotos angesehen, Tonaufnahmen gehört. „Ich versuche, ein Gefühl für ihn zu bekommen. Ich kann nur versuchen, mir die Eigenschaften, die man von Falco kennt, und den Sprachduktus zu eigen zu machen.“
„Falconizing“ nennt das Mausser. „Ich will nicht er sein, ich will an ihn erinnern.“ Er spiele die Rolle mit allem, was er habe. Dabei, meint der 23-Jährige, habe er mit Hölzel durchaus Gemeinsamkeiten: Nämlich das enge Verhältnis zu seiner Mutter.
In Baden wohnt Moritz Mausser nicht mehr. Er lebt in einer kleinen Wohnung in Wien – einer seiner Wünsche für die Zukunft: ein größeres Apartment. Etwa, um Freunde einladen zu können. Oder auch, um mehr Platz für sein Hobby zu haben.
Basteln als Hobby
„Ich bin leidenschaftlicher Bastler“, erzählt er. „Da mag ich diese Fitzelarbeit gerne.“ Besonders der 3-D-Druck hat es ihm angetan. Damit baut er Requisiten aus Filmen‚ und Videospielen nach. Als er im Vorjahr im Teatro-Musical „Robin Hood“ den King John gab, trug er eine selbstgestaltete Krone. Bastelt er nicht, zockt er auf der Playstation oder am PC.
Viel Zeit hat Mausser dafür aber nicht. Von 29. Juni bis 1. Juli ist er in der semikonzertanten Aufführung von „Elisabeth“ vor dem Schloss Schönbrunn als Kronprinz Rudolf zu sehen, dann stehen die Proben für „Rock me Amadeus“ an, die Weltpremiere findet am 7. Oktober statt.
Was danach kommt? Das plant Mausser nicht. „Ich möchte einfach ganz viel spielen.“ Auftritte in Deutschland könnte er sich vorstellen, Musical soll es jedenfalls sein. „Das ist meine erste große Liebe, und der will ich treu bleiben.“
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