„Moribschau“ mit Kalk und Pinsel

Eine Gruppe von Personen arbeitet im Wald an der Markierung von Bäumen.
Retzbach – Traditionelle Grenzbegehung als Wandertag

Eine uralte Tradition hat sich in der Gemeinde Retzbach erhalten: Die „Moribschau“, eine Grenzbegehung. Am kommenden Sonntag wird die „Moribschau“ im Rahmen eines öffentlichen Wandertages abgehalten. Abmarsch ist um 14 Uhr beim Gemeindeamt in Unterretzbach.

Die Grenzbegehung geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Gemeindevertreter und Jugendliche gingen seit jeher am Markustag (fällt heuer auf den 25. April, Anm.) die Gemeindegrenzen ab und kontrollierten sie. Denn immer wieder soll es vorgekommen sein, dass die Nachbarn die Grenzen ein wenig verschoben haben.

Waren die Grenzen erst mit Steinhaufen oder Erdhügel gekennzeichnet, wurden im 18. Jahrhundert die Grenzsteine gesetzt. Und die müssen in Schuss gehalten werden. Jährlich werden die Sandsteine deshalb gekalkt und auch von Gestrüpp befreit.

„Als Kinder haben wir pro Stein eine Kerbe in einen Haselnuss-Stock geritzt und am Abend Geld bekommen“, erinnert sich Bürgermeister Manfred Nigl.

Diesmal kann jedermann mitwandern. Die Teilnahme ist kostenlos.

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