Mord und Selbstmord im Marchfeld

Mord und Selbstmord im Marchfeld
Die beiden Kinder fanden am Samstag die Leiche ihrer Mutter. Der Vater hatte sie erstochen und sich selbst erhängt.

Die Ehe von Sandor und Maria A. aus Fuchsenbigl im Bezirk Gänserndorf stand an der Kippe. Die Scheidung hätte bereits durchgeführt werden sollen, doch Sandor A., 52, hat beim Gerichtstermin die Unterschrift verweigert.

Er dürfte die bevorstehende Trennung psychisch nicht verkraftet haben. Erst vor wenigen Wochen wies ihn die örtliche Polizei aus dem hübschen, großzügigen Einfamilienhaus des zur Gemeinde Haringsee gehörenden Ortsteils im südlichen Marchfeld.

Gewalttätig

Sandor A. war damals gewalttätig geworden uns soll seine Frau verprügelt haben. Sie verständigte die Polizei. Eine Streife kam, um den rabiaten 52-Jährigen aus Haus wegzuweisen. Es wurden bei der Frau allerdings keine Verletzungen festgestellt. Daher wurde der Mann nur wegen Körperverletzung angezeigt.

Am Samstag eskalierte der Familienstreit endgültig. Eine tödliche Tragödie nahm ihren Lauf. Sandor A., der mittlerweile eine andere Bleibe gefunden hat, kehrte zum Haus zurück. Aussagen der Polizei zur Folge hat sich der hochrangige Mitarbeiter eines Pharmakonzerns Zutritt zu dem Familienanwesen verschafft.

Was sich hinter den vier Wänden abgespielt hat, wird wohl ewig ein Rätsel bleiben. Nur die tödlichen Folgen kamen gestern ans Tageslicht. Wie die Polizei Samstagabend bekanntgab, wurde Maria A., 47, von ihrem Mann ermordet. Er hat sein Taschenmesser verwendet. Der Frau wurde der Hals regelrecht aufgeschlitzt. Die Bankangestellte ist verblutet oder am eigenen Blut erstickt.

Die beiden Kinder, 17 und 25 Jahre, fanden die Leiche der Mutter am Nachmittag im Wohnzimmer. Sie vermuteten einen Einbruch und Mord. Die Polizei wurde alarmiert.

Erhängt

Erst als die Beamten eintrafen, wurde das Ausmaß der Familientragödie vollends bekannt. Im Gartenhaus fanden Polizisten die Leiche von Sandor A.. Er hatte sich nach dem Mord mit einem Seil selbst erhängt.

Nachbarn wussten von der geplanten Trennung der beiden ungarisch-stämmigen Rumänen mit österreichischem Pass. Dass die Situation so eskaliert, hätte aber niemand vermutet. "Das waren ruhige Leute." Die schockierten Kinder des Paares wurden in einem Nachbarhaus sofort vom Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.

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