Mord an Mutter: Angeklagter präsentiert zwei weitere Verdächtige

Rene K. mit seinen Anwälten Mayer und Manfred Arbacher-Stöger
Prozess in Wiener Neustadt wird am 12. November fortgesetzt

Ein Lügner sei er, vielleicht ein Betrüger, aber nicht der Mörder seiner Mutter. Am Dreikönigstag wurde die beliebte Volksschulleiterin Ingrid K. im Fahrradraum eines Hauses in Altenmarkt/Triesting (Bezirk Baden) erschlagen. Laut Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt von ihrem Sohn Rene – der 42-Jährige bekannte sich zum Prozessauftakt am Donnerstag aber nicht schuldig.

Mit einem kantigen Werkzeug wurde die 61-Jährige malträtiert. Sie starb an einem Schädel-Hirntrauma – den Hinterkopf zertrümmert, die Halswirbelsäule aufgesprengt. Für Anklägerin Daniela Spies steht fest: Ingrid K. wurde nach einem Streit um Geld von ihrem Sohn getötet. Nach der Tat habe er versucht, seine Kleidung zu verbrennen, die Schuhe zu entsorgen und sich mit Besuchen in einem Lokal und bei einem Freund ein Alibi zu verschaffen, ehe er zum Tatort zurückkam, um den Notruf zu wählen. „Vielleicht ist er ein Tunichtgut, der vom Geld seiner Mutter gelebt hat“, meinte hingegen Anwalt Rudolf Mayer, „aber es ist nichts da, was beweist, dass er das gemacht hat.“

Leukämie vorgetäuscht

Nur viereinhalb Jahre seines Lebens war Rene K. erwerbstätig. Er lebte in der Wohnung seiner Mutter und auf deren Kosten. Im Jahr 2014 begann er ihr vorzulügen, er hätte Leukämie und brauche Geld für Behandlungen und die Teilnahme an einer Studie der Uni-Klinik Augsburg. Dieser Schwindel sei laut seiner Schwester kurz vor der Tat aufgeflogen.

Wortreich beteuerte Rene K. vor Gericht seine Unschuld. Wer seine Mutter getötet hat, habe danach auch seine Kleidung weggeschmissen, „damit ich hier sitze“. Ein Reitstallbesitzer habe etwa oft Streit mit seiner Mutter gehabt. Seine Ex-Freundin sei sogar handgreiflich gegen sie geworden.

Laut Psychiater Karl Dantendorfer ist K. zurechnungsfähig. Ein Urteil wird erst im Jänner erwartet.

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