Mödling stundenlang ohne Wasser

Die Mödlinger erlebten Montagfrüh eine Überraschung der unangenehmen Art: Aus der Leitung kam kein Wasser. Schuld war ein Defekt bei der Steueranlage des Wasserwerkes kombiniert mit einem Stromausfall im Pumpwerk in Moosbrunn. Gegen 12.30 war die Versorgung wieder hergestellt. Gut zwei Drittel der rund 10.000 Mödlinger Haushalte waren betroffen.
Es ist wohl ein Vorfall, der als "Worst-Case-Szenario" bezeichnet werden kann. In 30 Jahren seiner Dienstzeit sei Mödling nie ohne Wasser gewesen, schüttelt Wasserwerkleiter Friedrich Panny den Kopf. "Die gesamte Wasserversorgung ist fernüberwacht und computergesteuert. Bis vergangene Woche hat das System tadellos funktioniert", erklärt er. Bei Problemen seien die Techniker automatisch informiert worden. Nun habe es ein automatisches Update gegeben, dass in der Nacht auf Montag das System abstürzen ließ. Folglich gab es keine Meldung über einen Stromausfall im Pumpwerk Moosbrunn und die Wasserversorgung wurde lahmgelegt.
Erst gegen fünf Uhr Früh wurden die Techniker auf das Problem aufmerksam - als nämlich die Telefone im Wasserwerk sowie auf der Gemeinde heiß liefen. Dutzende Mödlinger erkundigten sich nach Ursache und Dauer des Problems. Viele vermuteten zuerst einen lokalen Wasserrohrbruch oder einen Defekt an der eigenen Therme.
Um die Versorgung schnellstmöglich wieder herzustellen, wurde das Pumpwerk in Moosbrunn auf Handbetrieb umgestellt. Bereits am Vormittag füllte sich der Mödlinger Wasserbehälter, in ersten Haushalten kam wieder Wasser aus der Leitung. Allerdings dauerte es laut Panny, bis der Druck wieder vollständig hergestellt werden konnte. Gegen Mittag waren bis auf einige höher gelegene Häuser in der Parkstraße wieder alle Haushalte mit Wasser versorgt.
Auch Bürgermeister Hans Stefan Hintner war von der Ebbe in der Leitung betroffen. "Dadurch das die betreffenden Stellen aber rund um die Uhr besetzt sind, konnte das Problem schnell behoben werden", sagt er. Hintner erinnert zudem an die Empfehlung des Zivilschutzverbandes, stets gewisse Vorräte - darunter Wasser - zu Hause zu haben. Die Fehlerquelle wird derzeit gesucht.
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