Mit Pkw auf Personen zugefahren: Prozess gegen 29-Jährige in NÖ

(Symbolbild)
Die Angeklagte soll ihren Partner attackiert haben, nachdem sie ihn mit einer anderen Frau gesehen hatte.

Am Landesgericht St. Pölten ist am Mittwoch eine 29-Jährige wegen versuchten Mordes vor Gericht gestanden, weil sie im Mostviertel alkoholisiert mit einem Pkw auf ihren Lebensgefährten und eine Bekannte zugefahren sein soll. Der Tschechin wird vorgeworfen, die Begleiterin ihres Partners zudem umgerissen und verletzt zu haben. Die Beschuldigte bestritt den angelasteten Mordversuch.

Die 29-Jährige hatte laut Anklage am 24. Juni ihren Partner gemeinsam mit einer ihr bekannten Frau auf dem Gehsteig gesehen, als sie mit dem Pkw ihres Lebensgefährten unterwegs war. Die Beschuldigte soll daraufhin eine Vollbremsung hingelegt haben und ausgestiegen sein. Sie soll dann den Mann attackiert haben, dieser konnte die Schläge laut Anklage aber abwehren.

An den Haaren zu Boden gerissen

Im Anschluss soll die Tschechin die Begleiterin ihres Partners an den Haaren zu Boden gerissen und ihr Fußtritte gegen den Oberkörper versetzt haben. Das Opfer erlitt laut Staatsanwaltschaft durch den Sturz eine Schädelprellung, eine Zerrung der Halswirbelsäule sowie Abschürfungen am rechten Ellbogen.

Nach den Angriffen soll sich die Beschuldigte wieder in das Auto gesetzt und den Wagen in Richtung der beiden Personen gelenkt haben. Dabei war Frau laut Anklage mit mehr als 40 km/h unterwegs. Der Lebensgefährte der 29-Jährigen und seine Begleiterin konnten sich demnach im letzten Moment durch einen Sprung zur Seite retten.

Angeklagte stark alkoholisiert

Die beiden Fußgänger flüchteten daraufhin in den Einfahrtsbereich einer Waschstraße. Die Beschuldigte soll dann mit dem Pkw gewendet haben und habe erneut auf die beiden zufahren wollen. Dies gelang der Frau laut Staatsanwaltschaft aber nicht, weil ihr der Weg von Polizisten versperrt wurde, die zuvor von einem Zeugen alarmiert worden waren. Die Angeklagte soll während der Aktionen 1,56 Promille Alkohol im Blut gehabt haben. "Da darf man schon lange nicht mehr Auto fahren, man weiß aber noch, was man tut", hielt der Staatsanwalt fest.

Der Verteidiger sprach von einer Beziehung der 29-Jährigen zu ihrem Partner, die oft "grenzwertig" und von Gewalt geprägt gewesen sei. Als sie den Lebensgefährten mit der anderen Frau gesehen habe, seien "die Emotionen hochgekocht". Zu den körperlichen Attacken auf die beiden war die Angeklagte geständig, nicht aber zum Vorwurf des versuchten Mordes. Sie sei mit aufheulendem Motor und quietschenden Reifen hinter dem Paar hergefahren und habe gehofft, dass beide glauben, dass sie sie anfahren möchte, hielt der Verteidiger fest. Schlussendlich sei die 29-Jährige aber an den zwei Personen vorbeigefahren. "Sie hat absichtlich auf sich aufmerksam gemacht, das war ihr Anliegen".

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