Marchfeld: Speiseöl-Lager brannte völlig aus

Eine gewaltige Rauchsäule stieg gestern über Deutsch-Wagram auf: Gegen 16 Uhr war aus noch ungeklärter Ursache in einem Speiseöl- und Speisefett-Werk im Stadtteil Helmahof ein Feuer ausgebrochen, das sich innerhalb weniger Minuten zu einem Großbrand entwickelte. Die schwarze Rauchfahne, die der herrschende Nordwestwind gestern bis nach Bratislava trug, war auch noch von Wien aus gut zu sehen. Riesenglück: Als das Feuer ausbrach, befand sich niemand mehr in der Firma. Doch es gab noch eine weitere Gefahrenquelle. Bei der benachbarten Firma "Horvath" standen ebenfalls etliche Tanks gefüllt mit hochbrennbarem Alkohol und Edelbränden.
"Furchtbar, gewaltig", beschreibt der Bezirksfeuerwehrkommandant von Gänserndorf, Georg Schicker, die Situation beim Eintreffen der Rettungskräfte. "Die Flammen sind aus dem Dach herausgeschlagen."
Die
Feuerwehr stand bei ihrem Einsatz vor großen Platzproblemen, da es zu der Speiseölfirma nur eine relativ schmale Zufahrt gibt. Also musste das angrenzende Firmengelände eines Abschlepp- und Pannendienst-Unternehmens, als "Aufmarschgebiet" für die Feuerwehr herhalten. Ohne zu zögern legten die Feuerwehrmänner etliche Meter der Einfriedung um, um überhaupt an den Brandherd zu gelangen.
Zeitweise erfolgten die Löscharbeiten unter Lebensgefahr, da mehrere Tanks des Ölwerks zu explodieren drohten - was schließlich auch geschah. Es handelte sich glücklicherweise größtenteils um leere Tanks.
Günter Wilding, der Chef der Abschleppfirma, war im benachbarten Strasshof auf die Rauchfahne aufmerksam geworden und raste zu seinem Betriebsgelände. Als er dort eintraf, hatte die Feuerwehr gerade seinen Zaun umgelegt. Friedrich Quirgst, der Bürgermeister von Deutsch-Wagram, der sofort am Brandherd eingetroffen war, ließ auf Bitte der Feuerwehr sofort den Wasserdruck der Ortswasserleitung erhöhen, damit mehr Löschwasser zur Verfügung stand.
Angrenzender Wald
Dem Nordwestwind und dem Regen der vergangenen Tage, ist es zu verdanken, dass der an die Ölfirma angrenzende Wald nicht Feuer fing. Da die Feuerwehr jedoch kein Risiko eingehen wollte, schnitt sie etliche Bäume im Nahbereich des Brandherdes um. Wegen der massiven Rauchbelastung wurden die Bewohner der Einfamilienhäuser im Umkreis des Unternehmens evakuiert. Sie durften erst Stunden später wieder zurückkehren.
Letztendlich brach das Gebäude zusammen, wodurch die Flammen weitgehend eingedämmt wurden. Eine Brandwache sollte die Nacht über am Einsatzort bleiben. Die Gewässeraufsicht des Landes überprüfte die Entsorgungsmaßnahmen sowie den Boden auf etwaige Kontaminationen.
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