Einbruchsserie in Fischerhütten: Täter kamen per Boot

Gerhard Kolarik, Mitglied des Fischereivereins Marchegg, steht vor jener Daubelhütte, die er in den Jahren vor seiner Pensionierung in mühevoller Kleinarbeit errichtet hat: „Die Hütte wurde in den vergangenen Tagen ebenso von Unbekannten aufgebrochen und geplündert, wie drei weitere Hütten im Bereich der Eisenbahnbrücke über die March.“ Bei einer fünften Hütte scheiterten die Täter, denn diese Hütte habe ihr Besitzer wegen der vielen Einbrüche schon zu einer Festung ausgebaut, erzählt Christian Fiala, der Obmann des Fischereivereins.
Die Hütten mit ihren Daubeln (Netze, die auf einem Kran befestigt sind) stellen altes Kulturgut dar. Ihre Besitzer nehmen Rücksicht auf die sensible Umwelt, die der Lebensraum für etliche – oft schon seltene – Tierarten ist.
Den Einbrüchen sind die Fischer praktisch wehrlos ausgesetzt. Die Täter kommen, wie Spuren ergaben, welche Beamte der Polizeiinspektion Lassee ausgewertet haben, meist mit einem Boot und stammen vermutlich aus der Slowakei. Fiala: „Die Hütten nicht zu versperren, um die Schäden zu verhindern, die beim Aufbrechen der Daubelhütten entstehen, ist auch keine Lösung. Denn wer seine Hütte versichert hat, muss sie zusperren. Wertgegenstände wie Angelruten oder Werkzeug sollte man halt nicht mehr in der Hütte lassen.“
Wasserwacht
Erst einmal gelanges der Polizei in der Slowakei, einen Mann auszuforschen, der in Dutzende Hütten eingebrochen hatte. „Der wurde aus dem Verkehr gezogen. Zehn weitere kamen nach“, sagt Fiala resignierend, der jetzt auf Kontrollen per Boot setzt, die gemeinsam mit Fischerei-Aufsehern und der Polizei durchgeführt werden könnten. Und: Fiala möchte auch mit den Fischereiverbänden in der Slowakei über das Problem sprechen.
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